Herdenstein

Quelle: www.warhammer-forum.de
Autor: Archaos - http://www.dark-lands.de/

  Herdenstein
In den Kinderstuben des Imperiums und des stolzen Bretonias kennt man sie, die Schauermärchen, die über die Kinder des Chaos erzählt werden. Sie sind dunkle mutierte Bestien, deren einziges Ziel es ist, die Welt in ihrem eigenen Blut zu ertränken und sich an dem Fleisch der Opfer satt zu fressen.
Sie sind alptraumhafte Paarungen aus Mensch und Tier, und bei weitem schlauer als eine der beiden Komponenten.
Am bekanntesten ist der Ardenwald. Jenes alptraumhafte Stück Land, in dem der Schädelmeister lebt. Die Bäume heulen vor Schmerz und bekämpfen die Kräfte der Ordnung mit allen Mitteln. Manche Tiermenschen pilgern zu ihm, um seinen und somit den Segen des Chaos zu erflehen, doch nicht allzu selten sind die Segnungen tödlich. Nur sehr wenige überleben die Hölle des Ardenwaldes, und diese sind später zu Recht gefürchtet. Manche sogar legendär.

In dieser Nacht war lautes Hufgetrappel im Ardenwald zu hören. Bretonische Kriegsschreie und das bellen von Hunden durchbrach die Stille der Nacht. Knapp vor der Jägerschar war das Getrappel eines Gors zu vernehmen. Sein Schafs ähnlicher Kopf wandte sich hektisch um, um seine Verfolger im Auge zu behalten. Seine wuschige Mähne verfing sich ab und an im dornigen Geäst, und riss Dornen und Blätter mit sich als er ohne pause weiter rannte. Die wenigen verrosteten Metallplatten die in seinen Pelz ein gewoben waren klapperten. Er rannte schnell, und würde der Wald selbst nicht versuchen ihm zu helfen, in dem er scheinbar mit Ästen und Dornen nach den Häschern schlug, so wäre er längst Opfer eines der Schwerter geworden.
Er schlug Haken und rannte einem Kaninchen gleich zwischen Ästen und Steinen hindurch. Seine Hufe waren bereits blutig, und seine Beine schwach, und trotzdem rannte er weiter. Der Gedanke das ihn die Hunde des Barons zu fassen kriegten war Antrieb genug um ihn weiter laufen zu lassen.

Der nächtliche Himmel war mit dem grollen eines nahen Gewitters erfüllt. Dicke Tropfen prasselten auf das dichte Dach aus vertrockneten Blättern herab. Doch je näher er dem Herz des Ardenwaldes kam, desto weniger Blätter hingen an den Ästen, und umso schmerzhafter waren die Gesichter und Klagerufe der Bäume. Selbst für ein Kind des Chaos war diese Gegend verstörend und ungewohnt. Und der seltsame Singsang der in der Luft hing verstärkte die Angst in dem Gor noch mehr. Und trotzdem rannte er weiter, denn ein stimmloses Gewisper in seinem Kopf sagte ihm das er weiter laufen und überleben solle.

Dann kam er auf eine große Lichtung. Mehrere titanische Felsen waren um eine Art Monolithen gehäuft. Er ragte hoch in den Himmel, und die schweren Gewitter Wolken schienen um die Spitze zu rotieren. Selbst der Himmel schrie aus gepeinigten Gesichtern, und vereinzelte Tropfen aus Blut fielen von ihnen herab. Dämonische Fratzen spuckten verschiedenfarbige Blitze auf den Monolithen und ließen die zahllosen eingravierten Runen zu Ehren der Chaosgötter hell aufleuchten.

Der Gor blickte sich um, der Fackelschein der Bretonen kam immer näher. Er rannte zu dem Monolithen und suchte eine Art Höhle, oder zumindest eine kleine Nische im Stein um sich zu verstecken, doch es war nichts zu finden. Er versuchte zu klettern, aber die Steine waren zu glatt, und so rutschte er von ihnen ab und landete unsanft auf dem Rücken. Er stand auf und legte sich seine Hand auf seine schmerzenden Rippen. Er spuckte Blut. Nun würde sein Leben bald vorüber sein, er nahm seine Axt und betete ein letztes mal still zu den Göttern. Er würde seinen Pelz so teuer wie möglich verkaufen und noch so viele Bretonen mit ins Grab nehmen wie die Götter es ihm vergönnten. Zeitgleich brachen die Jäger die Hunde und der bretonische herzog aus dem Unterholz. Sie standen erst geschockt durch die Pure boshafte Präsenz des Herdensteines, doch Ihre Fackeln waren durch den Regen fast erloschen, und sie schnauften aufgrund der Anstrengung. Die Hunde bluteten aus zahlreichen Riss und Stichwunden, alles Verletzungen die ihnen durch die bösartigen Geister des Waldes durch Dornen und Äste zugefügt wurden. Jeder Schritt der Bretonen musste erkämpft gewesen sein, denn die Gruppe der Verfolger war ziemlich zusammen geschrumpft. Er grunzte und hob seine Axt, während die Bretonen ihre Schwerter zogen. Sie sprachen etwas auf ihrer für ihn unverständlichen Sprache und ließen dann die Hunde los. Er rannte zitternd los, und kämpfte mit der Wildheit eines in die Ecke getriebenen Hundes. Seine Axt schmeckte das erste Blut, ein Hund verlor seinen Kopf und fiel zu Boden. Als Antwort spürte er wie sich die kräftigen Kiefer der anderen in seine Waden verbissen. Mit Mühe und Not, und ein paar kräftigen Faustschlägen wurde er die restlichen Hunde los, doch er verlor immer mehr an Kraft. Das Leben sickerte aus seinen Wunden. Sein Tod war ihm jetzt schon gewiss.

Mittlerweile hatten ihn die restlichen Männer eingekreist, und drängten ihn immer weiter in Richtung Herdenstein. Der Singsang wurde immer lauter, und das Gewitter wurde heftiger. In dieser Atmosphäre war er bereit zu sterben, denn Göttern näher als jemals zuvor. Er beruhigte sich nicht, hob aber trotzdem seine Axt zum Schlag, der Rest war verschwommen. Er merkte nur noch wie sich die beißenden Klingen der Bretonen in seinen Körper gruben, und er fiel.

Er lag schnaufend mit dem Gesicht im Dreck. Seine Axt zerbrochen vor ihm. Zahlreiche Schwertstreiche hatten seinen Bauch auf gerissen, und stetig lief Blut aus den Wunden. Seine Bewegungen wurden schwer und schmerzhaft. Über ihm stand der bretonische Herzog und zielte auf seinen Hals, doch etwas ließ ihn zögern. Die Luft war gefüllt mit ungewöhnlicher dunkler Energie. Gesang war nun sehr nahe am geschehen, und hunderte piepsige Stimmen kicherten in der Nacht. Die Runen des Steins leuchteten noch heller. Seine Oberfläche drehte und wendete sich, als wäre sie aus Wasser.

Er bekam kaum noch etwas mit, die Ohnmacht umfing ihn, und das letzte was er sah, war eine singende umher springende Gestalt, und eine Gruppe Menschen deren Gestalten sich grausam zerrissen, und von denen nicht mehr als wabbelnde Bestien blieb, die in den Wald liefen um dort an ihren Mutationen zu sterben.

 

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Last Update: 01.01.1970
 
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