''Nur ein Haufen Wilder''

Die Story ''Nur ein Haufen Wilder'' stammt von Big Choppa und wurde von ihm seit 03.12.2002 im Forum von www.warhammer.de nach und nach veröffentlicht.

Hier ein paar Worte von ihm dazu:
"Die Schlacht (oh jetz hab ich verraten das ne schlacht kommt :P ) beruht auf nem Spiel zwischen Imps und Tiermenschen... Hab einfach 1:5 gemacht dass es epischer wirkt
Die Geschichte hab ich mir einfach drumrum gedichtet "


  ''Nur ein Haufen Wilder! Sagt der Infanterie bescheit!...
... Er darf sich nun entfernen.''
Nach der abfälligenden Geste verneigte sich der Bote und ging, ohne Fürst Karl von Obersheim den Rücken zu kehren, aus dem Zelt.
Der junge Fürst erhob sich und fuhr sich langsam über sein markantes, glattrasiertes Kinn, wie er es immer tat wenn er nachdachte.
Er streckte sich langsam, wobei die Platten seiner Rüstung leise klimperten, dann ging er um den schlichten Schreibtisch herum und ebenfalls aus dem Kommandozelt. Er hatte erwartet dass ihn nun die Sonne blenden würde, jedoch war sie wolkenverhangen auch wenn es Karl gar nicht auffiel, er hatte Besseres zu denken:
Von seiner großen Siegesfeier, am Hofe seines Vaters, der bald ihm gehören würde. Und von all den Frauen die ihm, den Retter des Heimatlandes, wie er sich nennen wollte, zu Füßen liegen würden.
Gezielt stolzierte er erhobenen Hauptes zu den Zelten der Ritter.
Sofort folgten ihm seine beiden Leibwächter, doch das nahm er gar nicht wahr, die beiden stämmigen Kerle waren schon immer bei ihm, so lang er denken konnte.
Die misstrauischen Blicke der herumsitzenden Infanterie trafen ihn, er nahm es nichteinmal wahr. Wieso auch? Bauerntölpel!
''Du Bursche!''
Ein etwas jüngerer Soldat, der jedoch mindestens so stämmig wie der von Obersheim selbst war, wandte sich um...

Hannes, der Leibwächter lachte innerlich als er den genervten Blick des jungen Mannes sah... Verständlich! Wer konnte den Fürsten schon leiden. Sein Vater war ebenfalls selbstverliebt, aber jener wusste wenigstens noch wie Mann eine Stadt verwaltete. Hannes beklagte sich nicht, er bekam gutes Geld und damit war er zufrieden, auf diesen Taugenichts aufzupassen war bisher nie ein Problem gewesen. Nur heute hatte er so ein flaues Gefühl in der Magengegend... Er hatte es noch nichtmal Dieter, dem anderen Leibwächter, erzählt obwohl dieser sein langjähriger Freund war... Wieso nicht? Das wusste er selber nicht. Möglicherweise wollte er es verdrängen denn er wusste, dass sobal er dieses Gefühl hatte etwas schlimmes passieren würde. Der alte Krieger dachte nicht weiter darüber nach... Er wollte die Ruhe bewahren

Dieter sah zu Hannes rüber, dieser kratzte sich am Rücken.
Kein gutes Zeichen. Dieter wusste dass sein Freund nervös war, er kratzte sich immer am Rücken wenn er nervös war.
Plötzlich riss ihn eine ihm gutbekannte und genauso verhasste Stimme aus den Tagträumereien.
''Ich wiederhole mich nur ungern! Führt euren Herren endlich zu den Stallungen.'' quängelte Karl von Obersheim.
''Ja mein Herr'' Dieter nickte und ging los.
''Er darf sich nun entfernen.'' hörte er von Obersheim sagen kurz bevor er wieder anfing zu grübeln.

Dieter hatte es bemerkt.
Hannes hatte es bemerkt.
Wohl jeder Infanterist, jeder Ritter, jeder Artillerist und jeder Stallbursche hatte es bemerkt... Aber nicht er. Nein!
Karl fluchte vor sich hin wie inkompetent seine Leibgardisten waren während er den beiden schwergepanzerten Gestalten folgte. Ihm war es nicht aufgefallen: Weder dass die Sonne im Hochsommer wolkenverhangen war, obwohl als er vor nichteinmal einer Stunde bei klarstem Wetter in sein Zelt gegangen war, noch dass das Gras von heute auf morgen verdorrt war.

Als hätte er ihn erwartet trat Albert, der Großmeister der Ritter, aus dem Zelt. Dieter und Hannes gingen beide beiseite so dass sich Fürst und Großmeister gegenüberstanden.
Letzterer blickte zu Von Obersheim hinab und konnte sich nur schwerlich ein Schmunzeln verkneifen als er daran dachte wie sich der junge Fürst wieder im Ton vergreifen würde.
''Macht euch und eure Männer bereit, Ritter!''
''Wie ihr wünscht.'' entgegnete der schon ergraute Krieger. Erwartungsvoll schaute Karl zu dem in eisengehüllten Großmeister auf.
''...mein Herr.'' fügte letzterer hinzu.
''Bezieht Position auf der linken Flanke und wartet auf weitere Befehle.''
Der Ritter nickte und verschwand wieder im Zelt.
Karl tobte innerlich! Wie konnte dieser Flegel es wagen Ihm, dem Fürsten den Rücken zu kehren! Die Festung der Ritter stand auf dem Land seines Vaters und somit auch auf seinem Land! Soetwas dürfte sich dieser Kerl nicht nocheinmal erlauben.
''Sag allen Bescheid!'' fuhr er Hannes an.
''Die Stücke will ich auf dem Hügel sehen! Die Musketen vor die Infanterie! Die Pistoliere und die Salvenkanone auf die Rechte! Beeilung!''
Hannes nickte und lief los...
Karl ging gefolgt von Dieter zurück zum Kommandozelt.
Er war siegessicher! Damals als er noch bei den Pistolieren gedient hatte war es auch kein Problem gewesen...



Langsam und vorsichtig erhob sich der Gor aus dem Gebüsch...
Wieso versteckte er sich eigentlich? Die Menschen würden ihn sowieso nicht sehen sie waren viel zu sehr damit beschäftigt Position zu beziehen... Mit seinen gespaltenen Hufen gab er einen kurzen Tritt gegen den Ungor neben ihm.
Die Kreatur, welche im Gebüsch kauerte, schaute auf.
Er gab einen fragenden Laut von sich und seine 3 Augen starrten fragend zu dem Gor hoch, welcher mit dem Tentakel, dass er anstelle des linken Arms trug, in den Wald zeigte und dann kurz einen Befehl bellte.
Der kleinere stand auf, mit seinen affenartigen Füßen verschwand er innerhalb von nur wenigen Sekunden soweit in den Wald dass sein Befehlshaber ihn nichtmehr sehen konnte.
Dieser legte den Kopf schief und ließ seine gespaltene Zunge nach Fliegen herausschnellen die vom Gestank angezogen worden waren.

Grutrik sah auf. Sofort griff er zu seiner massiven Axt, ließ sie dann aber sinken als er erkannte dass es doch nur irgendeiner der Ungorspäher war... Grutrik hatte den kleinen Kerl bis jetzt nicht bemerkt da der ganze Wald vom gequälten Gebrüll des Menschen erfüllt war der unter ihm lag.
Der Späher kam mit großen Tempo aus dem Wald, stieß sich noch an einem Baum ab und landete dann nach einem gewaltigen Satz vor Grutzrik im verdorrten Gras der Lichtung.
''Meister, die Menschen machen sich bereit.'' zischte der Ungor und sah Grutrik auf.
Dieser raunzte etwas vor sich hin... Er kratzte sich an seinem gehörnten Schädel und grunzte dann seinem Untergebenen zu:
''Sag den Kriegern bereit... Haben sie einen von euch bekommen.''
Der Ungor schüttelte den Kopf und sprang dann los zu den Kriegern die verteilt über die kleine Lichtung lagerten.
Ein großer Pulk saß um einen toten Menschen herum und riss mit ihren grausigen Klauen und Waffen Fleischsstücke aus dem Leib um diese dann zu vertilgen... Ein gebückt laufender Ungor, mit einem echsenartigen Kopf, rannte rund um das blutige Mal herum und sammelte schlechtschmeckende Stücke und nicht ganz abgenagte Knochen auf- für ihn ein Festmahl...
Der Späher tapste heran, jetzt langsamer um die Gors nicht zu reizen. Er zögerte, sein Leben war ihm zu schön als dass er die großen Tiermenschen beim Essen stören würde...
Sein behaarter Fuß trat dem gebücktlaufenden Tiermensch, welcher gerade einen Knochen abnagte.
''Sag den anderen Bescheid! Es gibt zu Plündern.''
Um seine Macht über den anderen noch weiter zum Ausdruck zu bringen, fuchtelte er ersteinmal mit seinem gezackten Langmesser vor dessen Nase rum.
Der Echsenköpfige stand auf, nicht ohne all seine Nahrungsmittel in einen Beutel am Lendenschurz zu stopfen, und machte sich auf. Der Späher ging zurück zu Grutrik...
Dieser stocherte gerade mit einem Messer im Auge des Menschen rum während er ihn durch seine mächtigen Hufe unten hielt.
''Wieviele? Sag endlich!'' fragte er mit seiner tiefen guturalen Stimme. Der Mensch war jedoch nichtmehr richtig bei Bewusstsein.
Wütend packte Grutrik ihn und schleuderte den gemarterten Körper auf die Lichtung. Schon fielen die ersten hungrigen Kreaturen über die Leiche her.
Ein Tuskgor rämmpelte zwei kleine Ziegenartige weg und machte sich ans Werk.
Grutrik bemerkte schon gar nichtmehr wie zwei mächtige gepanzerte Bestigors den Tuskgor wieder einfingen und vor den Streitwagen spannten, da er damit beschäftigt war seine Panzerplatten fester aneinander zu schnüren.

Es war eine halbe Stunde vergangen und der Anführer der Späher saß immernoch im Gebüsch am Rande des sterbenden Waldes. Bis jetzt war nichts weiter passiert. Seine Leute, weit mehr als 6 Dutzend äußerst flinker Tiermenschenkrieger, waren unruhig geworden. Sie waren Späher und deshalb gewöhnt zu warten und klug, für ihre Maßstäbe, vorzugehen aber sie waren immerhin noch Tiermenschen und es fiel ihnen schwer ihren Blutdurst zu unterdrücken und ihre schartigen, klobigen Waffen auf Menschenblut warten zu lassen...
Der Morgor blickte auf, instinktiv nahm er seinen Säbel hoch und schaute in den sterbenden Wald... Aus der Dunkelheit schälten sich Hunderte von bizarren Schatten: Sein Stamm. Endlich!
Bald würde die Schlacht beginnen.
Grutrik ging vor seinen verdorbenen Untertanen, um ihn scharten sich zahlreiche schwergepanzerter Bestigors mit schweren Zweihandäxten und Hämmern.
Der Blick des Großhäuptlings schweifte über das Feld vor dem Wald wo sich die Imperiumstruppen aufgestellt hatten.
Langsam schaute er zum Befehlshaber der Späher:
''Ein guter Tag... Unser Herr ist uns wohl gesonnen, sagen die Gedärme des Menschen.''
Die drei Schamanen die um den Feldherren herumstanden nickten bestätigend...



Karl sah misstrauisch zu der Gruppe fanatischen Sigmarpriestern hinüber die vor den Infanteristen 'herumtobte', wie er es nennen würde, und sie mit seinen fanatischen Reden anstachelte.
Er war leicht verunsichert... Der Gestank der aus dem Wald hinüberzog machte ihn misstrauisch und von seinem Vater hatte er gelernt dass Sigmarpriester nichts anderes als Verrückte wären... Genauso wie die riesige Schar Flagellanten die sie begleitete...
Er hatte auf die Bitte seines Vaters gehört und sie mitgenommen, sonst würden sie nur die Bevölkerung beunruhigen... Er würde sie bei der nächstbesten Gelgenheit in den Kampf werfen...
Seine Lehrer, in diesem Fall Dieter und Hannes, hatten ihm beigebracht dass sich diese verzweifelten Männer niemals zurückziehen würden... Gut. Mehr Zeit für seine Artillerie die Reihen der Tiermenschen zu lichten.
Dieter trat an ihn heran, den Bihander gezogen, den Eisenhut festgeschnallt.''Die fürstlichen Regimenter sind in Stellung mein Herr, die Ritter warten nur auf den Befehl zum Angriff, die Geschütze stehen bereit, die Musketen sind geladen und die Infanterie wohl auch.'' Er blickte um sich in die Bihandkämpfer die eifrig nickten un einige, aus den hinteren Rängen bestätigten mit lauten Rufen.
Karl fuhr sich ein letztes Mal vor der Schlacht über sein Kinn, schloss dann das Visier und zog die Pistole.
Der eher dratige Berater hinter ihm zog sein Schwert und ebenfalls seine Pistole. Dieter stellte sich hinter seinen Herren und warf nochmals einen Blick zu Hannes. Dieser zog nochmal den Gürtel fester und nahm seine schwere Hellebarde hoch...
Das Gefühl im Magen war immer noch nicht gewichen. Er schloss die Augen, küsste den kleinen, goldenen zweischweifigen Kometen der an einer Kettte um seinen Hals hing und atmete nochmal tief durch, wie er es immer tat bevor die Schlacht begann.
Noch ehe er die Augen wieder öffnete donnerten schon die Geschütze los. Kugeln und Bomben flogen über sie weg, rissen Krater in die verdorrte Wiese und rissen Bäume um.
Der alte Krieger öffnete seine Augen wieder und sah wie ein Bote an den Fürsten herantrat. Er konnte dem Gespräch lauschen da es sonst eigentlich vollkommen still war: Die Artillerie musste neu geladen werden, die Soldaten waren vollkommen still, nichteinmal die Vögel zwitscherten. Sie hatten schon vor Stunden aufgehört.
Weg waren sie nicht, Hannes hatte nie einen aus dem Wald steigen sehen....
''Herr, die Späher sind immernoch nicht zurück...
Vor kurzem ist nocheinmal eine Gruppe Flagellanten eingetroffen...
Es sind jetzt an die 150...''
''Gibt es auch was dass sich nicht nur um 'Bauern' dreht?'' unterbrach er ihn. Hannes konnte kaum fassen wie unglaublich abfällig man das Wort 'Bauer' sagen konnte, besonders wenn es sich um tapfere Freiwillige handelte.
Der Bote verneinte und ging dann...
Augenblicke vergingen und wieder donnerten die Kanonen und Mörser los nur um wieder mit einer ungewissen Effektivität im und am Wald einzuschlagen...
Stille kehrte ein...
Totale Stille...
Als hätten die Männer geahn was plötzlich folgen würde:
Ein guturaler Schlachtruf hallte aus aberhunderten Kehlen aus dem Wald in Richtung der Imperialen Linie.
Die leisen Gebete der Sigmarpriester wurden verschluckt von dem kehligen Kriegsgebrüll.
Schon brachen hunderte verdorbener, dunkler Tiermenschen und Mutanten aus dem Wald hervor.
Dem Berater viel der Unterkiefer runter:'' D..Das sind mindestens...'' er hielt im Stottern inne...
''500'' dachte sich Dieter und er wusste wie gut er schätzen konnte.
Karl war ebenfalls verunsichert. Rechts aussen sah er wie mindestens 2 Dutzend titanischer, stierköpfiger Minotauren herantobten. Er sah die riesigen, sogar für sie zwehändigen, Äxte die sie schwangen und wollte sich gar nicht erst ausmalen was diese wohl unter Menschen anrichten würden, geschwungen von muskelbepackten Monstern die mindestens zweiandhalbmal so groß wie ein Mensch.
Die Musketenschützen einige Meter vor ihm konnten schon den Schaum vor ihren Mäulern sehen, der herabtroff während sie schnell wie Wölfe auf die Linie zuhielten.
Im Zentrum stürmte der Hauptpulk, 450 Krieger, vielleicht ein paar weniger. Viele davon waren menschengroß und wären wohl auch so schon schreckliche Feinde, jedoch nichts im Gegensatz zu den Gorkriegern die mit klobigen Äxten, Keulen und Hackschwerten bewaffnet vorstürmten. Sie übertrafen die anderen bei weitem und waren oftmals bizarr mutiert Hinter diesen ersten beiden Gruppen war eine Horde, mindestens so viele wie Bihandkämpfer auf Seiten des Imperiums, bestehend aus noch größeren, gepanzerten Bestigors-Leibwächern.
Auch vor ihren Mäulern sammelte sich Schaum, blasphemische Runen prangten auf ihren Rüstungen, ihren Körpern und der grausigen Standarte die anscheinend aus Menschenhaut bestand.

Albert zog die Augenbraue hoch! Ihm war klar gewesen dass sie so zahlreich kommen würden, er würde zugern das Gesicht von Karl sehen.
Er verfestigte den Griff um seine Lanze nochmals als er an den Fürsten dachte. Wie konnte er es wagen ihn und seine Ritter auf die linke Flanke zu stellen und die rechte, sein Platz, mit Artillerie und leichter Kavallerie zu besetzen.
Ihnen gegenüber waren 10 Streitwagen aus dem Wald gerumpelt gekommen. Albert wusste dass diese innerhalb von Minuten von der Artillerie vernichtet werden würden.
Der Großmeister wandte sich zu seinem Hornisten:
''Gebt den Befehl zum Angriff!''
''Herr?'' der erste Ritter sah ihn misstrauisch an.
''Ich werde diese Beleidigung nicht einfach so hinnehmen! Wir mögen kein großer Orden sein, aber niemand, wirklich niemand darf unseren Orden beleidigen. Wir werden Von Obersheim zeigen welchen Platz wir verdient haben... Sollen die Mutanten doch mal zusehen wie sie mit 50 Rittern vom Orden des schwarzen Einhorns fertig werden!''
Er hielt kurz inne. Seine Worte waren Befehl!
Er erhob die Stimme zum Schlachtruf: ''Attacke!'' schmetterte er den Tiermenschen ,und gewissermaßen auch dem Fürsten, entgegen. Der Hornist bließ zum Angriff und die anderen Ritter setzten ebenfalls ein.
Schon gab er seinem Ross die Sporen und lenkte es Richtung Zentrum. Richtung Grutrik.



Grutrik sah während des Vorstürmens kurz auf den Boden der förmlich unter seinem kolossalen Körper hinwegflog.
Vor ihm war noch eine Herde.. Er sah es nicht als feige an, andere vor ihm rennen zu lassen. Normalerweise würde er selbstverständlich in der ersten Reihe stürmen, aber er war nicht so dumm wie Katank, der vorherige Häuptling... Er hatte das probiert, ebenfalls gegen Truppen des Imperiums. Nun war er nichtmehr. Nicht dass es ihn kümmern würde, er hätte ihn sowieso kurze Zeit später herausgefordert. Und ob Grutrik der rechtmäßige Häuptling war, würde sich für ihn am heutigen Tag herausstellen.
Er blickte wieder auf, sie hatten eine noch weitere Strecke zurückgelegt. Dicht hinter ihm folgte die große Rotte schwergepanzerter Bestigors...
Grutrik's Schamanen hatten sie mit ihren dunklen Zaubern in einen wahren Blutrausch versetzt.
Aber auch Grutrik merkte wie langsam sein letztes bisschen verstand, falls man dass so nennen konnte.
Schaum sammelte sich vor seinem geifernden Maul, er erhöhte das Tempo weiter und umgriff die mächtige Axt nocheinmal fester.

Der Echsenköpfige sah zurück, genau hinter ihm rannte der Großhäuptling, er machte einen Satz beiseite und rammte dabei fast einen mutierten Wolfshund an, der mit der Horde vorhetzte.
Rechtzeitig drehte er sich wieder Richtung und konnte gerade noch über einen toten Ungor springen der von der Artillerie des Imperiums niedergestreckt worden war.
Er rannte durch dichten Rauch, welcher von einer Explosion aufgewirbelt war, strauchelte über einen toten Gorkrieger, rannte dann jedoch weiter. Weiter Richtung Feind.

Karl hustete als der Rauch der Musketenschützen durch die Sehschlitze seines Helmes zog.
Die Salve hatte nur eine Hand voll Tiermenschen niedergestreckt.
Sie waren zu weit aufgefächert um effektiv unter Feuer genommen zu werden. Mörsertreffer die Schneisen in Orkmobs gehauen hätten, zerissen lediglich ein paar Mutanten.
Der Rauch verzog und drei Kanonenkugel rasten über die Bihandkämper weg. Von Obersheim sah nicht wie die Geschosse 3 Streitwagen zerhämmerten.
Er riss das Helmvisier hoch.
Der Mund stand weit offen, die Augen waren vor Entsetzen geweitet.
''Was machen Albert und seine Leute da?!'' schrie er erzürnt.
Sein Berater trat an ihn heran:''Habt ihr denn nicht den Befehl gegeben?!''
Er schüttelte den Kopf...

Hannes lächelte. Ein guter General hätte sich nicht aus dem Konzept bringen lassen.
''Herr was sollen wir nun machen?'' fragte der Berater, welcher ebenfalls die blaugrüne Uniform der Staatstruppen trug.
Dieter flüsterte etwas zum Fürsten.
''Ja!... Stimmt.'' sagte der junge Fürst vor sich hin, er wandte sich zu dem drahtigen Berater:''Ich habe eine Idee:
Lasst die rechten Musketenschützen, die vor den Flagellanten, leicht nach rechts schwenken damit sie die Minotauren unter Feuer nehmen können. Die Pistoliere sollen dann die Minotauren attackieren. Die Flagellanten an die Front!
Die Schützen vor uns, sollen zusammen mit den Kanonen die Streitwägen beharken...
Die Minenwerfer sollen weiterhin auf's Zentrum halten, aber lieber etwas zu weit als zu kurz... Wir haben schon genug Probleme mit Albert.'' Schon ging Teermann, der Berater, los um Boten bescheid zu geben.

Albert donnerte in Angriffsgeschwindigkeit auf die Tiermenschen zu... Er wusste wie furchterregend der Anblick von 50 schwergepanzerten, lanzenstarrenden Rittern sein musste.
Die schwarzen Mäntel, Banner und Wimpel wehten im Wind.
Wie ein Mann senkte die Reiterschar die Lanzen. Er konnte deutlich die Angst der Tiermenschen spüren... Sie mochten furchtbare Krieger sein, aber sobald sie auf genug Gegenwehr trafen waren sie kaum mutiger als Goblins.
Die ersten Ränge der Chaosanhänger machten halt. Die Ungors warteten bis sie von ihren größeren, kriegslüsterneren Artgenossen überholt wurden die weiterhin auf die Ritter zustürmten.
Immer kleiner wurde der Abstand zwischen den tapferen Rittern und den dunklen Horden.
Doch es kam nicht einfach so zum Angriff wie Albert es sich gedacht hatte... Die meisten der Mutanten flohen blindlinks nach hinten. Der eine oder andere übermütige wurde zwar erschlagen aber der Rest entkam.

Ragat, der ehrwürdige Schamane, stand etwas abseits des Zentrums. Sein missratenes Gesicht formte sich zu einem gemeinen Grinsen als er sah wie die Schlacht verlief. Mit der Hand machte er eine abfällige Bewegung Richtung Salvenkanonen.
Er verspührte keinen Widerstand. Sein Grinsen wurde zu einem kranken Gelächter. Die Besatzungen der Salvenkanonen gingen gurgelnd zu Boden, auch wenn noch eine ihre tödliche Ladung gegen die Minotauren richtete. Einige waren mit zerschmetterten Leibern zu Boden gegangen, Gedärme lagen im vertrockneten Gras... Aber dass würd auch nichtmehr viel ändern. Die Ritter waren dem Tode geweiht, die Minotauren waren durch die zahlreichen Wunden nur noch wilder und Ragat konnte sehen wie ein Gor aus dem Wald hinter der imperialen Artilleriestellung brach, gefolgt von mehreren Dutzend seiner Krieger... Er kannte den vordersten Gor nur zu gut. Der Gor, mit einem Tentakel anstelle des linken Armes, und seine Leute waren wirklich zuverlässig... Egal ob es um das Gefangen nehmen von Kundschaftern, rauben von Greifeneiern oder ums Ausheben von Artilleriestellungen ging.

Tim von Bergdorf sah mit angstgeweiteten Augen nach hinten.
Er hatte es geahnt. Aber auf ihn hatte niemand gehört. Karl von Obersheim würde schon sehen was er davon hatte den Rat eines mächtigen Magiers zu missachten. Tim, der schon alt und ergraut war, ging in seiner langen grauen Kutte Richtung Wald. Er beachtete nicht das Gemetzel dass die Tiermenschen unter den Geschützbesatzungen anrichteten. Es war nicht sein Problem...
Eine bucklige Kreatur hetzte auf ihn zu, den Steinspeer hoch erhoben. Mit einer eleganten Bewegung die man dem Alten gar nicht zugetraut hätte, zerbrach er mit seinem Wanderstab den Schädel des Mutanten. Ein weiterer der auf ihn zustürmte wurde von einem kleinen Blitz weggerissen. Der Rest der Tiermenschen meidete den alten Magier und machte sich lieber über die leichte Beute, den Geschützen, her.



Hannes wurde nervös. Oder besser gesagt noch nervöser. Aus den hinteren Rängen kamen entmutigte Rufe.. Das gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht.
Er trat zu Dieter herüber, der aufmerksam den Vorstoß der Flagellanten verfolgte.
Die Irren stürmten durch die Lücke, welche entstanden war als die Musketenschützen nach rechts geschwenkt waren.
''Ich geh kurz etwas erledigen... Bin gleich zurück. Pass auf dich auf.''
Dieter nickte nur.
Hannes drängte sich quer durch dass ganze Regiment und rannte mit der Hellebarde in der Hand Richtung Pistoliere. Bestürzt sah er die unbemannten Höllenfeuergeschütze, ließ sich jedoch nicht von seinem Plan abbringen.
Als er beim Anführer der jungen Adeligen angekommen war, verschnaufte er kurz und warf dabei einen angewiderten Blick auf die aufgedunsenen, enstellten Körper der toten Artilleristen.
''Ihr müsst sofort.'' er holte nochmal tief Luft.''Sofort auf den Hügel! Schnell.''
''Uns wurde nicht der Befehl dazu gegeben... Der Fürst hat es nicht befohlen.''
''Der Fürst ist ein Narr verdammt! Geh mit deinen Leuten und kümmer dich um die Tiermenschen da hinten, dann kehr zur Front zurück, vielleicht ist noch etwas zu retten!''
''Aber wir sollen die Minotauren.''
''Was wollt ihr schon mit euren 30 Reitern gegen diese Monster machen!''
''Aber...'' der Meisterschütze verstummte. Hannes Blick sagte schon mehr als genug.
Er nickte Hannes zu, rief dann:''Los Männer!'' und preschte Richtung Artillerie davon.
Hannes schnappte tief Luft. Doch jetzt war nicht die Zeit um sich auszuruhen. Er rannte zurück in Richtung der Bihandkämpfer.
Sein Blick lag auf den Rittern die die vorderste, sowieso schon geschwächte Linie der Tiermenschen überrumpelt hatten und nun gleich ins Gemetzel kommen würden.
Ein kleiner Kerl mit einer weissen Feder am Hut rannte Hannes über den Weg.''Du Bote!''
''Ja?'' der Mann sah Hannes fragend an.
''Was machst du gerade?''
''Ich erstatte Bericht bei unserm Fürsten dass die Schützen umgeschwenkt sind.''
''Das kann auch ich machen! Du beeil dich lieber und sag den Flagellanten bescheid dass sie die Minotauren abfangen sollen! Beeil dich, es bleibt nicht viel Zeit.''
Der Mann nickte nur und rannte los. Ihm war wohl durchaus bewusst wie ernst die Lage war.
Hannes kam erschöpft wieder bei Von Obersheim und dessen kleinen Stab an.''Austreten.''antwortete er ohne die Frage gehört zu haben.
Karl nickte. Er war sich immernoch siegessicher. Wenn die Ritter nicht durchbrechen würden dann würden die Tiermenschen durch die Flagellanten festgenagelt werden und die Artillerie würden den Rest erledigen.



Die 3 Augen des Ungors weiteten sich vor Furcht und die behaarten Arme umklammerten den primitiven Spieß noch fester.
Der Ungor kniff die Augen zu und schaute beiseite als wollte er nicht wissen was ihm wiederfahren würde.
Albert stieß aus vollem Galopp die Lanze in den Leib des Tiermenschen der mit einem ächzenden Aufschrei zu Boden ging.
Schon stürzte sich ein zweiter Tiermensch, ein rattenartiger, auf den Großmeister. Dieser vertraute jedoch voll und ganz auf sein getreues Streitross. Der Speer glitt am Rossharnisch ab, kurz bevor das Chaosgeschöpf unter dem schnaubenden, edlen Tier zermalmt wurde. In einer flüssigen Bewegung zog Albert seinen Streitkolben und zerschmetterte einem großen Gor das Gesicht. Er schaute sich kurz um, seine Ritter hatten abgebremst da sie erwarteten dass die Kinder des Chaos kämpfen würden. Es war nicht so. Erst jetzt merkte der Großmeister dass sie in der Falle saßen. Die Reihen der Ungors und Gors spalteten sich und fielen zurück so dass die heranstürmende Horde aus rasenden Bestigors direkt vor den Rittern zum Vorschein kam.
An ihrer Spitze rannte ein besonders großer Krieger, umgeben von ähnlich großen Leibwächtern.
Er sah nur kurz zum Anführer der Inneren Zirkels. Dieser verstand sofort und preschte mit einer handvoll Ritter in die Gruppe hinein.
Auch Albert folgte langsam.
Überall um ihn herum stoben nun die Ritter und Tiermenschen ineinander.
Kampfkunst musste sich mit purer Wildheit messen.
In hohem Bogen flog der eine Ritter vom Pferd, mit aufgeschlitzten Bauch. Ein anderer wurde von der titanischen Axt des Großhäuptlings vom Pferd gerissen.
Langsam bahnte der Tiermensch sich den Weg durch den Inneren Zirkel. Albert hatte kaum erwartet dass er sowas schaffen würde.
Ein abgestiegener Ritter wollte ihn ebenfalls angehen aber Grutrik holte einfach weit aus und zertrümmerte ihm mit der Faust den Schädel.
Der Großmeister war überrascht von der Kraft und Brutalität der Bestie.
''Für Sigmar!'' rief er, der Schlachtruf ging jedoch im Gemetzel verloren. Er gab seinem Ross die Sporen und es beschleunigte schnell. Grutrik schnellte los. Er brüllte ebenfalls los, nur wurde sein kehliger Kriegschrei nicht verschluckt.Meter vor Albert machte er einen riesigen Satz und schlug noch im Flug zu...
Er kam weit hinter Albert auf, rollte sich ab und sah sich schon neuen Rittern gegenüber die wild auf ihn eindrangen.
Albert stand der Mund weit offen, Blut tropfte von seinem Kinn.
Er wusste nicht wie ihm geschah. Er spührte keinen Schmerz- nichts.
Langsam sank er von seinem Ross, welches schnell das Weite suchte.

Der Echsenköpfige schaute kurz auf die Leiche des gefallenen Großmeisters herab. Er schnitt die Kehle durch, schaute dann ob er was brauchbares finden konnte. Beinpanzerung hätte er wahrlich gebraucht, aber sowas bei jemanden zu finden der mit einem sauberen Schnitt an der Hüfte durchgetrennt worden war, war schwer. Er schnüffelte an den Gedärmen... Menschliche Eingeweide schmeckten ihm wirklich. Er wollte sich niederlassen um seinen Hunger auf barbarische Art und Weise zu stillen, kam jedoch nicht dazu.
Ein weit geschwungener Streitkolben, riss ihm den Kopf nach hinten. Der Schädel war zertrümmert, das Rückrat gebrochen. Der tote Körper flog eine Meter nach hinten. Dann ritt der Ritter schon den Bestigors entgegen.
Ein schweres Stoßspeer tötete sein Pferd. Er fiel zu Boden. Wie von Sinnen hackte der Bestigor auf den Krieger ein. Blut sprudelte in einer makabren Fontaine aus dem zerfetzten Leib.

Dieter hatte es gewusst. Schon einmal hatte er den Angriff von auserkorenen Bestigors gesehen. Da half auch keine Plattenrüstung, dachte er bei sich. Hätten die Ritter angegriffen hätten sie vielleicht eine Chance gehabt. So nicht.
Die Verluste waren verheerend. Überall sah man gepanzerte Menschen fallen, Pferde sterben und fliehen.
Mutierte Ungors und auch kräftige Gors mit schartigen Waffen vermochten sie zu schlagen. Aber nicht die schwergepanzerte, elitäre Leibwächter des Großhäuptlings.
Dieter schüttelte nur den Kopf, sah zur linken Flanke herüber...
Die Streitwägen waren vernichtet, zertrümmert. Eine Gruppe Bihandkämpfer war schon auf dem Weg um verletzte Besatzungsmitglieder zu töten und Tuskgors zu erschlagen.
Wenigstens hier gab es einen Erfolg. Sein Blick schweifte zurück, zum rechten Flügel, kam dabei unweigerlich am großen Gemetzel vorbei. Von 50 Rittern war vielleicht ein Dutzend geblieben, dass sich um die zerissene Standarte sammelte. Von überall griffen die Bestigors an. Wie gern hätte er Von Obersheim für seine Dummheit erschlagen.
Aber es half alles nichts...

Tim stand am Waldrand. Er schüttelte entgeistert den Kopf.
All diese Menschen hätten nicht sterben müssen.
Irgendwer hatte befohlen die Pistoliere loszuschicken um die kleine Horde Gors die hinter den imperialen Linien ihr Unwesen trieb, auszuschalten. Es würde nichtmehr viel bringen.
Auch das Opfer dass die Flagellanten vollbrachten als sie tapfer die Attacke der Minotauren aufnahmen, würde wohl nichtsmehr bringen.
Der Magier wandte sich von der Schlacht ab, ging tiefer in den Wald, stieg über die Leiche eines weiteren Tiermenschens, welchen er vorhin erschlagen hatte..

 

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Last Update: 01.01.1970
 
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