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1963 Dortmund - Beleg Nr. 03

Artikel vom 19.01.2016 aus Der Kirchentag und die Philatelie.

Bund Mi.Nrm. 405 auf einem Fernbrief. Die Besonderheit ist hier die Entwertung. Diese erfolgt durch einen Überlandpoststempel.

Vorderseite


Die MiNrm. 405 erschien zum 11. Kirchentag und deckt mit 20 Pfennig vorallem den Tarif für 20g Briefe im Fernverkehr ab.
Insofern handelt es sich bei dem vorliegenden Beleg um eine bedarfsgerechte Einzelfrankatur.

Entwertet wurde die Briefmarke durch dem Ovalstempel "a" der Überlandpost der Strecke "Hamburg - Kiel" am 04.01.1965.
Nach Labitzke, handelt es sich dabei um den Stempel "Nr 210 3".

Erst dieser Stempel macht den Beleg zu einer richtigen Seltenheit.

Überlandpost

Die folgenden Angaben wurden durch den User "Werner Steven" auf der Homepage philaseiten.de veröffentlicht.

Im Postbeförderungsdienst unterschied die Deutschen Bundespost zwischen Bahnposten, Luftposten, Schiffsposten und den Straßenposten. Diese, in der Fachsprache "Überlandposten mit Umarbeitung" ("ÜpU", genannten Posten dienten der Umarbeitung der zu transportierenden Sendungen auf die verschiedenen Postverteilerwege im LKW. Dazu mussten in die Lastkraftwagen Brieffachwerke eingebaut sein.

In Berlin gab es zwischen dem 1. November 1889 und dem 1. April 1900 zur Verbesserung des Stadtbriefverkehrs. die ersten elf Straßenposten. Die bei der Briefkastenleerung und den Annahmepostämtern anfallenden Sendungen wurden auf der Fahrt zum Zustellpostamt bereits im Wagen sortiert.

Mehr als 35 Jahre später, zwischen 1935 und 1939 wurde auf der Reichsautobahn versuchsweise erneut Straßenposten mit oder ohne Umarbeitung gefahren. Die Briefe oder Postkarten, die in den Briefkasten am Wagen eingeworfen wurden, erhielten einen ellipsenförmigen Streckenstempel. Die Daimler-Benz-Busse waren nur ungenügend gefedert. Die Postler bezeichneten sie als “Schüttelpost". Am 4. Mai 1936 fanden die ersten Versuchsfahrten auf den Strecken Berlin-Leipzig und Berlin-Stettin statt.

Nach dem Kriege fuhr erstmals zwischen dem 20. März 1951 und dem 29. September 1962 eine Kraftkurspost zwischen Stade und Itzwörden. Im OPD-Bezirk Stuttgart wurde vom 1. Januar 1952 an, die Post in einem Kraftpostwagen-Anhänger. Bis zum 27. September 1964 kam ein alter (1932) Zweizeilenwendestempel zur Anwendung.

Mit der Einführung des Nachtluftpostnetzes (ab 1961) kamen es auch zur Einrichtung neuer Straßenposten. Nach einigen Versuchsfahrten wurden nach und nach Straßenposten planmäßig gefahren. Im Postkursbuch waren diese Strecken festgehalten. Zudem gab es Sonder ÜpU.

Wie bei der Bahnpost unterschied man zwischen Üp A für Strecken auf denen alle Arten von Postsendungen und Üp B auf denen nur Postbeutel umgearbeitet wurden. Die Unterscheidung wurde 1967 aufgegeben.

Jede UPÜ hatte eine bestimmte Fahrplannummer, die aus Grund- und Ordnungsnummer bestand. Die Grundnummer lag bis zum 30. Mai 1964 im Bereich der Zahlen 4001 – 8000.

Nach der bundesweiten Einführung der vierstelligen Postleitzahlen wurde die Kennnummer des betriebsführenden Postamtes in Form der dreistelligen Postleitzahl mit einer vorangestellten "0" gewählt.

Am 28. Mai 1988 traten die beiden letzten Überlandpost mit Umarbeitung ihre letzten Fahrten an.

Kurze Anmerkungen zum Beleg

Am 17.01.2016 zu einem Festpreis von 4,50 Euro bei eBay gekauft.

Laut Anbieter sind über 90% aller noch vorhandenen Belege mit dem Stempel philatelistisch beeinflusst.

Quellen



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Erstversion vom 19.01.2016. Letzte Aktualisierung am 19.01.2016.