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1961 Berlin - Postkarte mit der Berlin 215 und einem Grusstext

Artikel vom 31.05.2021 aus Der Kirchentag und die Philatelie.

Sonderpostkarte mit der Berlin MiNrm. 215 und einem Grusstext vom 10. Evgl. Kirchentag in Berlin 1961.

Vorderseite


Typisches Sammlerprodukt, aber in diesem Fall fand vorher keine Frankierung mit Gefälligkeitsentwertung statt. Daher wurde anscheinend auch ungenutzte Exemplare angeboten.

Oben rechts "nur" der 10 Pfennig Wert zum Kirchentag (Berlin MiNrm. 215). Damit ist die Postkarte korrekt frankiert worden.

Unten rechts die Anschrift in die DDR. Die Karte ging nach Apolda in Thüringen.

Entwertet wurde Karte durch das Postamt "Berlin SW 11" mit dem Stempel "as" am 23.07.1961 um 21 Uhr.

Da der 23. als letzter Veranstaltungstag ein Sonntag war, dürfte das Sonderpostamt nicht mehr aufgehabt haben oder die Versenderin hat die Karte einfach in einen Briefkasten gesteckt.

Rückseite


Die Rückseite zeigt einen Grusstext.

Aufgrund der Umstände (Karte, Marke, Datum) kann man davon ausgehen das die Karte auf dem Kirchentag versendet wurde.

Daher ordne ich den Grusstext unter die Rubrik "Du hast Post" ein.

Grusstext vom Kirchentag

"23.7.1961

Lieber Ullrich!
Deine Mutti schrieb uns einmal: Du bist
ein großer Markensammler, und deshalb
schicke ich Dir diese Karte mit den
herzlichsten Grüßen aus Berlin.

Melanie
"

Postamt Berlin SW 11


Gebäude des ehemaligen Postamt Berlin SW 11.
Foto: wikipedia.de

Bei meiner Recherche zu dem Stempel stiess ich auf den Artikel bei wikipedia über das Postamt. Da es sich um ein besonderes Amt handelte, stelle ich es kurz hier noch vor.

Das ehemalige Großbriefverteileramt SW 11 ist ein Gebäude in der Möckernstraße 135–138, Hallesche Straße 10–14, im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und entstand in den 1930er-Jahren als das bedeutendste Postzentrum Berlins.

Mit dem Bau der Nord-Süd S-Bahn und der beiden Briefgroßverteilungsanlagen am Anhalter Bahnhof und Stettiner Bahnhof gelang der Reichspost in den 1930er Jahren die Neuordnung und Zentralisierung des Postverkehrs in Berlin. An den wichtigsten und verkehrsreichsten Bahnhöfen Berlins wurde je ein Postamt mit Großverteileranlage errichtet.

Das Amt galt seinerzeit als weltweit größte Einrichtung ihrer Art. Die Anbindung zum Anhalter Bahnhof geschah über einen Tunnel. Als Verbindung mit dem zweiten großen Berliner Verteilamt im damaligen Stettiner Bahnhof diente die neue Nord-Süd-Linie der Berliner S-Bahn (heutige Linien S1 und S2).

Nach der Teilung Berlins leitete die Einrichtung ab 1962 als Postamt 11 die Briefverteilung des gesamten Westteils der Stadt. Nach dem Mauerfall war das Gebäude den steigenden Anforderungen nicht mehr gewachsen und das Postamt 11 wurde Mitte der 1990er Jahre aufgelöst. Seine Aufgaben übernahm das Briefzentrum 10 im Bezirk Tempelhof-Schöneberg.

Damit ist auch geklärt wieso die Karte den Stempel von Berlin SW 11 erhalten hat. Ein Großteil der aus den Briefkästen eingelieferten Karten und Briefe dürften hier bearbeitet worden sein.

Quellen



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Erstversion vom 31.05.2021. Letzte Aktualisierung am 26.08.2021.