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Markenheftchen der Diakonie zum Kirchentag

Artikel vom 20.07.2020 aus Sonstige Philatelistische Themen.

Zu den beiden Kirchentagen 1989 und 1991 erschienen spezielle Markenheftchen im Rahmen ihrer Jahresausgaben der Diakonie.

Diakonie

Die Diakonie Deutschland ist der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirchen. Die Diakonie Deutschland handelt als soziale Arbeit der evangelischen Kirchen an Menschen aller Altersgruppen unabhängig von Geschlecht und Religionszugehörigkeit.

Bis 2012 nahm das Diakonische Werk der EKD als eingetragener Verein, zu dem die Aktion Brot für die Welt gehörte, die Aufgaben der Diakonie in Deutschland wahr.

Mit der Zusammenführung des Diakonischen Werks der EKD und des Evangelischen Entwicklungsdienstes zum neuen Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung im Oktober 2012 trat die Diakonie Deutschland als Teilwerk des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung die Nachfolge des Diakonischen Werkes der EKD an.

Finanzierung der Wohlfahrt durch Briefmarken

Schon 1919 gab es erste Briefmarken mit einem Zuschlag, die über den reinen Porto hinaus eine Form der "Geldspende" darstellt. Diese Form setzte sich schnell durch und wurde für "gute" Zwecke immer wieder genutzt (z.B. bei den Wohltätigkeitsausgaben).

Seit 1949 gibt es auch bei der deutschen Bundespost die sogenannten Wohlfahrtsmarken. Die daraus erwirtschafteten Zuschläge fließen den deutschen Wohlfahrtsverbänden, so auch der Diakonie zu.

Letztere erhalten diese Marken zum Frankaturwert, also ohne Zuschlag, und können diese selbst verwenden bzw. selbst verkaufen.

Neben dieser direkten Form der Finanzierung über die Wohlfahrtsmarken gibt es die Form der Briefmarkenspende an die Einrichtungen der Diakonie, welche dann die gebrauchten Briefmarken Kiloweise an die Sammler verkauften. Insbesondere Firmen mit ihrer umfangreichen Korrespodenz haben davon zahlreichen Gebrauch gemacht.

Briefmarkenheftchen

Ein Briefmarkenheft oder Markenheftchen (Abk. MH), (amtlich früher Freimarkenheftchen, Postwertzeichen-Heftchen oder Postfreimarken-Heftchen), ist eine spezielle Verkaufsform von Briefmarken an Postschaltern und früher auch Briefmarkenautomaten, die eine Zusammenstellung mehrerer Briefmarken in gängigen Werten in einem Heftchen zu einem runden Verkaufspreis (früher häufig 1 oder 2 DM, inzwischen meist das Zehnfache des Standardbrief-Portos) enthält.

Der Vorteil ist der einfache Vorratskauf häufig benötigter Marken sowie die geschützte und zusammenhängende Aufbewahrung.

Früher waren oft mehrere Werte vorhanden, die zu Portostufen vielfältig kombiniert werden konnten. Heutzutage bestehen die Markenheftchen der Deutschen Post AG (im Postjargon als Markenset (10 Marken) oder Maxiset (20 Marken) bezeichnet) vorwiegend aus zehn selbstklebenden Sondermarken in einer einheitlichen Wertstufe, haben dafür aber auch keinen „runden“ (= besonders automatentauglichen) Verkaufspreis mehr.


Vorderseite des 1991er Markenheft der Diakonie mit dem Plakat zum Kirchentag.

Nichtamtliche Markenheftchen

Ab 1979 erschienen zunächst herausgegeben von der Deutschen Sporthilfe sogenannte Private Markenheftchen, welche Zuschlagsmarken der Deutschen Bundespost und der Deutschen Bundespost Berlin enthielten.

Bis zum heutigen Tage werden solche MH von einer Vielzahl von Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen (z. B. Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Arbeiterwohlfahrt, Diakonie, Caritas) herausgegeben. Je nach Inhalt der Heftchen spricht man von Sport-Markenheftchen, Jugend-Markenheftchen und Wohlfahrts- und Weihnachts-Markenheftchen.

Darüber hinaus gibt es private MH von Verbänden, Vereinen und Firmen, oft zu philatelistischen Anlässen und zumeist nicht mit Zuschlagsmarken bestückt.

In allen Fällen handelt es sich jedoch, selbst wenn die MH teilweise von der Bundesdruckerei konfektioniert wurden, um Ausgaben privater Natur ohne weitere Autorisierung durch die jeweilige Post.

Diese Markenheftchen wurden im Laufe der 1980er / 1990er ein eigenes Sammelgebiet, stark gefördert durch Versandfirmen wie Sieger GmbH. Inzwischen werden sie zumeist genauso "gering" geschätzt wie andere Aspekte der sogenannten Kartonphilatelie (ETBs, FDCs, etc.).

Die Markenhefte der Diakonie

Bis heute werden noch Markenhefte, 5er Sets, usw. von der Diakonie verkauft. Zentrale Verkaufstelle ist die eigene Homepage.

Gegen 1999 wurden die 5er Markenhefte auf 10er umgestellt, aber wie man im Shop feststellen kann, sind die 5er Sets seit längerem wieder in der Form erhältlich.

In allen Fällen handelt es sich um Wohlfahrtsmarken / Weihnachtsmarken.

Kirchentagmarkenhefte

Anlässlich des Kirchentag in 1989 in Berlin und 1991 im Ruhrpott veröffentlichte die Diakonie zwei Markenhefte mit einer Thematik zu den Veranstaltungen.

Beide zeigen auf der Vorderseite der Klappkarte das jeweilige Plakat der Veranstaltung. Im Innenteil findet sich je fünf Zuschlagswerte die je das Porto für eine Postkarte abdecken. Die aus einem Schalterbogen entnommen Briefmarken sind mit dem Bogenrand an den Karton befestigt.

Auf der Rückseite findet sich weitere Infos zum Markenheft selbst und dem Produzenten.

In dem Markenheft von 1989 wurde die Berlin MiNrm. 819 verwendet, in dem von 1991 die Bund MiNrm. 1474.

Belege


1989er Markenheft mit der laufenden Nummer 2292.




1989er Markenheft mit der laufenden Nummer 565.




1991er Markenheft mit der laufenden Nummer 1821.



Quellen:



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Erstversion vom 20.07.2020. Letzte Aktualisierung am 20.07.2020.