Bedarfsbeleg
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Bedarfsbrief, Bezeichnung auch für Postkarten und andere Sendungen, die nicht als Sammlerbrief, sondern als Privat- oder Geschäftsbrief aufgegeben und durch die Post befördert wurden. Ein Bedarfsbrief sollte nicht überfrankiert sein und keine Gefälligkeitsentwertung tragen. Bedingt können auch Ersttagsbriefe als Bedarfsbrief gelten."
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Ein Bedarfsbrief
Wenn man von einem Bedarfsbrief bzw. -beleg redet, kann es sich nur um ein Objekt handeln das den regulären Zweck einer Postbeförderung erfüllt hat.
Die Wichtigkeit lag also weniger bei dem jetzigen Sammelgut, sondern bei dem Inhalt das dadurch an einen anderen Ort gebracht wurde.
Insofern impliziert das "Bedarf", die sinnvolle Zweckmässigkeit des Einsatzes des Objektes für den Transport.
Kriterien
Die folgenden Kriterien sind ein anhalt zur Einschätzung ob etwas ein Bedarfsbeleg oder eher ein Sammlerprodukt ist.
- Gesamteindruck des Beleges (z.b. keine typischen Grafik-Elemente wie bei FDC-Briefen)
- Korrekte Frankierung
- Gruss- bzw. Begleittexte
- Keine Gefälligkeitsentwertung
- Bei modernen Briefen: Ist die Leitcodierung vorhanden?
- Typische Transportschäden vorhanden?
Beispiel für einen Bedarfsbeleg
Die obige Postkarte hat alle Anzeichen für einen Bedarfsbeleg.
Wichtigstes Kennmerkmal ist der Grusstext, der eine Nachricht einer Enkelin an ihre Tante ist.
Das die Briefmarke gerade thematisch passend zur Ansichtskarte ist, spielt hierbei eine geringere Rolle und ist dadurch erklärbar das solche Postkarten schon korrekt frankiert (hier keine Über- bzw. Unterfrankierung) bei fliegenden Händlern zu kaufen gab.
Der gewöhnliche Maschinenstempel weist wieder deutlich auf den Bedarfcharakter der Karte hin.
Quellen:
- Lexikon für Briefmarken Freunde, C.J. Bucher Verlag 1981
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