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2008: Das Eiserne Kreuz als Tapferkeitsorden der Bundeswehr


2007/2008 gab es mehrere Diskussionen um die Ehrung von Bundeswehrsoldaten, da insbesondere die damals in Gefechten gezogenen Soldaten des Bundeswehr ansprechend geehrt werden sollten.

Im selben Zeitraum hat eine Firma die Situation genutzt und ein "Fantasieprodukt" in größeren Mengen hergestellt und verkauft. Ein Eisernes Kreuz mit der Jahreszahl 2008 und dem Bundesadler.

Im folgenden gehe ich auf die damaligen Diskussion mit ihren Folgen und, gesondert davon, auf das hier vorgestellte Produkt ein.

Allgemeine Rahmenbedingungen 2007/08

Seit Beginn der 2000er intensivierten sich die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Insbesondere in Afghanistan kam es zu diversen Gefechten zwischen den Taliban und der Bundeswehr, woran neben Spezialkräfte auch reguläre Verbände aktiv beteiligt waren.

Im Rahmen dieser Kämpfe gab es tapfere Taten von einzelnen Soldaten, die unter Gefährdung des eigenen Leben den Auftrag erfüllten, Kameraden und Zivilisten retteten, usw.

Es gab aber keine Auszeichnung der Bundesrepublik bzw. der Bundeswehr, die diese Taten entsprechend würdigen könnte. Als ein Beispiel hierfür kann man aus dem zivilen Bereich die diversen Rettungsmedaillen der Länder nennen.

Dieses wurde als Mangel empfunden und daher immer wieder thematisiert bis es im Frühjahr 2007 zu der Petition zur Einführung des Eisernen Kreuzes als Tapferkeitsauszeichnung kummulierte.

Zusammenfassung von wikipedia.de

Im Frühjahr 2007 wurde im Deutschen Bundestag eine Petition zur Wiedereinführung des Eisernen Kreuzes als Tapferkeitsauszeichnung der Bundeswehr für die Auslandseinsätze initiiert. Diese Petition wurde innerhalb der vorgeschriebenen Zweimonatsfrist von mehr als 5.000 Personen unterzeichnet. Der Deutsche Bundestag hat die Petition beraten und am 13. Dezember 2007 beschlossen, die Petition an die Bundesregierung – hier: das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) – zu überweisen. Er folgt damit der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses (BT-Drucksache 16/7494).

Der Präsident des Reservistenverbandes, Ernst-Reinhard Beck (CDU), schlug vor, für den Orden die Form des Eisernen Kreuzes zu verwenden. Er begründete dies mit der Aussage, dass das Symbol von allen Fahr- und Flugzeugen sowie Schiffen der Bundeswehr getragen werde und in Krisenregionen mittlerweile zu einem Zeichen der Hoffnung, der Hilfe und der Solidarität avanciert sei, für das man sich nicht schämen müsse. Dies stieß aufgrund seiner Wiedereinführung durch das nationalsozialistische Regime weitgehend auf Ablehnung. Am 6. März 2008 billigte der damalige Bundespräsident Horst Köhler den Vorschlag des Verteidigungsministers Franz Josef Jung (CDU) zu einem Orden für „außergewöhnlich tapfere Taten“. An eine Wiederbelebung des Eisernen Kreuzes sei aber nicht gedacht, vielmehr an eine Erweiterung des vorhandenen Ehrenzeichens der Bundeswehr. Als Resultat wurde am 10. Oktober 2008 das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit gestiftet.

Lebhafte Diskussion

Die Diskussion um die Einführung eines Tapferkeitsorden, und insbesondere im Form eines Eisernen Kreuzes, wurde auf breiter Ebene bis teilweise in die Familien hinein geführt. Ursächlich war letzteres die präsente Form in den Leitmedien wie Bild und Co.

Hierbei wurden alle Positionen zwischen der Einführung des Eisernen Kreuzes bis zur Nichteinführung einer generellen Tapferkeitsauszeichnung vertreten.

Schon die Diskussion um die Petition, und wiederaufgefrischt durch den Vorschlag des Herrn Beck, hat schnell dazu geführt das man sich eher um eine generelle Tapferkeitsauszeichnung kümmern müsste. Die spezifische Variante in Form des Eisernen Kreuzes wurde in diesem Zuge aus verschiedenen Gründen abgelehnt.

Meine Meinung

Eine Tapferkeitsauszeichnung war und ist nötig. Als Eisernes Kreuz wäre es falsch gewesen. Daher ist die 2008 gefundene Lösung die beste Option gewesen.

Jeder der sich mit der Historie des Kreuzes ernsthaft befasst hat, wird schnell feststellen, dass das Eiserne Kreuz die anerkannteste und höchste Tapferkeitsauszeichnung des deutschen Volkes im Laufe von 150 Jahren wurde.

Als solches war sie nur in Kriegen gestiftet worden, in der es um die Existenz des deutschen Volkes ging. In anderen Konflikten (z.B. deutsch/dänischer Krieg, Intervention in China, Kämpfe in den Kolonien, Krieg an den ehemaligen Ostgebieten nach 1918, usw.) wurde die Stiftung nicht vollzogen.

Insofern muss eine Neustiftung des Kreuzes für genau so einen Fall vorbehalten bleiben.

Links


Das Eiserne Kreuz von 2008

Inventarnummer: 1.5.1
Katalogbeschreibung: "Eisernes Kreuz 2008"
Gekauft: 04.02.2020

Geordert bei Sammlerschmiede.de.

Das Steckkreuz erschien 2007 oder 2008 auf dem Markt und wird seitdem in diversen Shops, Onlineauktionen usw. angeboten. Es entspricht in der Form und Art einem Eisernen Kreuz der I.Klasse in einer günstigen Replikversion.

Es muss betont werden, das es sich hierbei um ein Fantasieprodukt handelt. Es gab und gibt keine Informationen wie ein Eisernes Kreuz der Bundeswehr auszusehen hätte.

Daten

Vorderseite:
Mittig auf dem Kreuz den Bundesadler. Im unteren Kreuzarm die Jahreszahl – 2008 –

Rückseite:
Glatt mit Nadel und Gegenhaken.
Die Herstellerbezeichnung – 65 - oberhalb der Mitte auf der Nadel.

Material: Leichtmetall
Größe: ? mm
Gewicht: ? g
Preis: unter 20 Euro
OEK Nummer: Keine


Vorderseite


Rückseite



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Erstversion vom 14.02.2020. Letzte Aktualisierung am 15.02.2020.