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Die Begeisterung vom Kriege


Der folgende Text stammt aus dem Buch "Hanseaten - Von stolzen Bürgern und schönen Legenden" (ISBN 978-3-570-55071-7) von 1999 vom Autor Matthias Wegner.

In diesem Werk, ohne größeren historischen Anspruch, beschreibt Matthias Wegner anhand der Lebensbeispiele prägender hanseatischn Bürgern die Entwicklung der Städte Bremen, Hamburg und Lübeck von Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die Zeiten der Bundesrepublik. Schwerpunkt ist hierbei vorallem die Zeit zwischen 1850 und 1918.

Markant wird immer wieder auf den Verlust des hanseatischen Selbstständigkeit im Zuge des deutschen Kaiserreiches ab 1871 hingewiesen, mit der Steigerung ab 1900 bis zum Ende des Kaiserreiches.

In diesem Sinne ist folgender längerer Auszug zum 1.Weltkrieg und dem Hanseatenkreuz zu verstehen.




Nun aber stand der Erste Weltkrieg bevor. Voller Stolz hatte der Hamburger Senat an dessen Beginn - im Einvernehmen mit den hohen Senaten von Lübeck und Bremen und in Übereinstimmung mit der Bürgerschaft - am September 1915 ein "Hanseatenkreuz" gestiftet und erklärt:
"An dem gewaltigen Kampfe, den das deutsche Vaterland seit einem Jahre gegen eine Welt von Feinden zu bestehen hat, haben die Söhne der Hansestädte würdig die Ahnen ruhmvollen Anteil."

Das "Ehrenzeichen" wurde schlichtweg jedem am Krieg teilnehmenden Hanseaten ausgehändigt, ausnahmsweise auch "solchen Offizieren des Heeres und der Flotte, denen eine Anzahl Hamburger unterstellt und Angehörigen von Truuppenteilen, die im Kampfe Hamburgern Hilfe geleistet haben".

Wie für die Bremer und Lübecker Soldaten galt auch für die nicht "hanseatischen" Ausgezeichneten: "Das Hanseatenkreuz ist nach dem Tode des Inhabers nicht zurückzugeben".

Nach dem großen patriotischen Aufbruch und der unerschütterlichen Siegesgewißheit in ganz Deutschland wurden sich aber auch die "Hanseaten" zunehmend der heraufziehenden Katastrophe bewußt. Das 1. Hanseatische Infanterieregiment "Bremen" und das 1. Hanseatische Reserveregiment hatte an der Marneschlacht teilgenommen, über die beunruhigende Nachrichten zu hören waren.

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Erstversion vom 20.01.2016. Letzte Aktualisierung am 20.01.2016.