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Anja Siegesmund

Artikel vom 18.05.2022 aus Präsidenten der Kirchentage.

Anja Siegesmund, geb. Kaschta (* 16. Januar 1977 in Gera), ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Thüringen, Mitglied des Bundesrates und designierte Präsidentin des Kirchentages.

Siegesmund zog 2009 als Abgeordnete ihrer Partei in den Thüringer Landtag ein und führte die bündnisgrüne Fraktion bis 2014 als Fraktionsvorsitzende. Sie war 2014 und 2019 Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen in Thüringen. Seit 2014 leitet Siegesmund (mit einer Unterbrechung während der Regierungskrise in Thüringen 2020) das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz.

Seit Oktober 2021 ist Siegesmund Mitglied des neu gewählten Präsidiumsvorstand des Deutschen Evangelischen Kirchentags. Sie ist designierte Präsidentin des Kirchentags in Hannover (2025).

Ausbildung und Beruf

Siegesmund studierte ab 1995 Politikwissenschaft, Germanistik und Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Das Studienjahr 1998/99 verbrachte sie als Stipendiatin des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) an der Louisiana State University in Baton Rouge, USA. 2002 schloss sie ihr Studium in Jena als Magistra Artium ab. Von 2003 bis zu ihrem Einzug in den Thüringer Landtag 2009 leitete sie als wissenschaftliche Referentin das Wahlkreisbüro einer Bundestagsabgeordneten in Erfurt.

Politische Karriere

Seit 2002 engagiert sich Siegesmund für Bündnis 90/Die Grünen. Von 2003 bis 2011 war sie Kreissprecherin der Partei in Jena. Als den Thüringer Grünen bei der Landtagswahl 2009 nach 15 Jahren der Wiedereinzug in den Thüringer Landtag gelang, zog Siegesmund über Platz drei der Landesliste ins Parlament ein. Dort wurde sie zur Vorsitzenden der bündnisgrünen Landtagsfraktion gewählt. Neben ihrer Funktion als Fraktionsvorsitzende war sie im 5. Thüringer Landtag Sprecherin für Soziales, Arbeit, Familie, Gesundheit und Wirtschaft sowie stellvertretendes Mitglied in den Untersuchungsausschüssen 5/1 (Rechtsterrorismus und Behördenhandeln) und 5/2 (V-Leute gegen Abgeordnete) des Thüringer Landtages.

Auf der Landesdelegiertenkonferenz (Landesparteitag) von Bündnis 90/Die Grünen Thüringen vom 29. bis 30. November 2013 wurde Siegesmund zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2014 gewählt und bildete mit Dirk Adams das Spitzenduo der Thüringer Bündnisgrünen. Nach der Wahl, bei der den Grünen der erfolgreiche Wiedereinzug in den Thüringer Landtag gelungen war, wurde sie zunächst als Fraktionsvorsitzende bestätigt. Mit der Bildung der bundesweit ersten rot-rot-grünen Koalition unter linker Führung wurde sie am 5. Dezember 2014 zur Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz ernannt. Seitdem führt sie mit Staatssekretär Olaf Möller das neu zugeschnittene Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz. Zu ihrem Nachfolger als Grünen-Fraktionsvorsitzender wurde am 10. Dezember 2014 Dirk Adams gewählt.

Im Sinne einer Trennung von Amt und Mandat legte sie – wie zuvor schon ihre linken Kabinettskollegen Bodo Ramelow und Birgit Klaubert – zum 15. Oktober 2015 ihr Landtagsmandat nieder; ihr Nachrücker wurde Olaf Müller. Seit dem 26. Mai 2019 ist sie gewähltes Mitglied im Stadtrat Jena. Bei der Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober 2019, die sie gemeinsam mit Dirk Adams als Spitzenkandidaten-Team der Grünen anführte, wurde sie über Listenplatz 1 erneut als Abgeordnete in den Landtag gewählt. Nach der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtags am 26. November 2019 war sie geschäftsführend als Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz im Amt. Mit der Wahl Thomas Kemmerichs zum Thüringer Ministerpräsidenten am 5. Februar 2020 schied sie aus dem Amt aus, in das sie nach der Wiederwahl Bodo Ramelows am 4. März 2020 erneut eingesetzt wurde. Am 17. März 2020 legte sie abermals ihr Landtagsmandat nieder. Für sie rückte Laura Wahl nach.

Siegesmund ist Mitglied des Bundesrates und dort Mitglied im Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Wirtschaftsausschusses. Konkrete mehrheitsfähige Initiativen waren hier u. a. die weitere Verschärfung der Regelungen zum Fracking, das Angleichen der Übertragungsnetzentgelte, die Förderung von hocheffizienten KWK-Anlagen sowie ein Ende des Einsatzes von Glyphosat.

Vom 26. Mai 2019 bis zum 31. Oktober 2020 gehörte Siegesmund dem Stadtrat Jena an.

Sonstiges

Siegesmund ist evangelisch und lebt mit ihrem Mann sowie ihren drei Kindern in Jena. Sie ist Mitglied u. a. bei:

Quellen



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Erstversion vom 18.05.2022. Letzte Aktualisierung am 18.05.2022.