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Hamburger Hanseatenkreuz des Oskar von Hutier


Die folgenden Informationen stammen aus dem Thread "Das Hamburger Hanseatenkreuz des Oskar von Hutier" im Forum ordens-forum.de vom Ersteller blackcowboyBS.

Ich habe sie hier rein aus Archivierungsgründen gespiegelt, da sie einen interesanten Aspekt beim Hanseatenkreuz zeigt.

Oskar von Hutier


Quelle: blackcowboyBS

Zu sehen ist der General der Infanterie Oskar von Hutier.

Von Hutier wurde am 27. August 1857 in Erfurt geboren und verstarb am 5. Dezember 1934 in Berlin.

Seine militärische Laufbahn begann mit seinem Eintritt ins 2. Nassauische Infanterieregiment 88 am 15. April 1875. Er durchlief die klassische Offiziersausbildung an der Kriegsakademie und diente in verschiedenen Stäben.

Den Ersten Weltkrieg diente er 1914 noch an der Westfront um ab 1915 an der Ostfront Verwendung zu finden. Er war der deutsche General, der auf seinen Fronterlebnissen die Taktik der Stoßtruppen perfektionierte. Man sprach damals selbst auf gegnerischer Seite von der Hutier-Taktik. Dabei kam es zu kurzen Artillerieangriffen auf die gegnerische Stellung, die diese in Deckung zwangen. Während des Feuerüberfalls arbeiteten sich die Stoßtruppen an den Feind heran, drangen in die Verteidigungslinie ein und rissen so erste Löcher hinein. Ihr Hauptziel sollte dabei nicht die erste Linie sein, sondern wichtige Taktische oder strategische Ziele. Wenn diese genommen oder zerstört waren, wurden die löchrige erste Linie von schweren Truppen mittels Flammenwerfen, Mösern und schweren MG ausgeschaltet, verbleibende feindliche Reste werden dann im Anschluss von der Infanterie vernichtet.

Das erste Mal, dass die Taktik so von den Deutschen angewandt wurde, war die Einnahme Rigas, das zuvor lange erfolglos belagert worden war. 1918 schickte man von Hutier an die Westfront und im Rahmen der Michaelsoffensive führte dieses Vorgehen durchaus zu beachtlichen Erfolgen, bis den deutschen Truppen die Kräfte fehlten, um weiter vor zu dringen. Die Alliierten hatten inzwischen auch schon Gegenmaßnahmen, wie extrem tiefe Verteidigungslinien, eingeleitet.

Oskar von Hutier, ein Vetter Ludendorffs, galt als einer der fähigsten deutschen Generale im Ersten Weltkrieg. Dementsprechend hatte er einiges an Orden aufzuweisen.

Von folgenden Orden und Ehrenzeichen kenne ich bisher die Verleihungsdaten:
13.09.1906 Preußen, Kronen-Orden 2. Klasse
11.06.1909 Hessen-Darmstadt, Ludewigs-Orden Ritterkreuz 1. Klasse
21.01.1912 Preußen, Roter-Adler-Orden 2. Klasse mit Eichenlaub
02.06.1913 Preußen, Stern zum RAO 2. Klasse mit Eichenlaub und Krone
13.09.1914 Preußen, Eisernes Kreuz 2. Klasse
20.09.1914 Preußen, Eisernes Kreuz 1. Klasse
12.10.1915 Preußen, Schwerter zum RAO 2. Klasse mit Eichelaub und Krone
06.09.1917 Preußen, Pour le Mérite
16.11.1917 Sachsen-Königreich, St. Heinrich-Orden, RK und Komturkreuz 2. Klasse
23.03.1918 Preußen, Eichenlaub zum Pour le Mérite
07.05.1918 Sachsen-Königreich, St. Heinrich-Orden, Komturkreuz 1. Klasse
22.06.1918 Preußen, Roter-Adler-Orden 1. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern
15.10.1918 Preußen, Hausorden von Hohenzollern, Komturkreuz mit Schwertern und Stern

Darüber hinaus besaß von Hutier noch diese Auszeichnungen: Preußen DA 25 Jahre, Centenarmedaille, Denkmünze DSW, Denkmünze China, Schaumburg Lippe Kriegsverdienstkreuz, Hanseatenkreuz Hamburg, Bremen, Lübeck, Kommandeurskreuz 2. Klasse Zähringer Löwe, Bayerischer MVO 2. Klasse mit Stern, GK Philipps des Großmütigen, Kommandeurskreuz Greifenorden, Ehrenkomturkreuz Haus und Verdienstorden Herzog Peter Friedrich Ludwig, Großkreuz Albrechtsorden, Kommandeurskreuz 2. Klasse SEHO, Großkreuz Dannebrog Orden, Ritterkreuz des Royal Victorian Order, Kommandeurskreuz Orden von Oranien-Nassau

Großschnalle von Oskar von Hutier




Fotos vom User Claudio.

Zweiteilig.
- Preußen, Eisernes Kreuz 2. Klasse, 1914 (OEK 1909), E/S
- Preußen, DA-Kreuz für 25 Jahre der Offz., 5. Form, 1895-1920 (OEK 1970/1), Br vg
- Deutsches Reich 1871-1918, Südwestafrika-Denkmünze aus Stahl (OEK 3166)
- Deutsches Reich 1871-1918, China-Denkmünze aus Stahl (OEK 3151)
. Preußen, Centenarmedaille, 1897 (OEK 1965/1), GBr
- Sachsen Königreich, Militär St. Heinrichs-Orden, Ritterkreuz, Sv (OEK 2088)
- Schaumburg-Lippe, Kreuz für treue Dienste am Kämpferband (OEK 1256)
- Hamburg, Hanseatenkreuz 1915-18 (OEK 688)
- Bremen, Hanseatenkreuz 1915-18 (OEK 651)
- Lübeck, Hanseatenkreuz 1915-18 (OEK 1265)
- Hessen-Darmstadt, Allgemeines Ehrenzeichen für Tapferkeit (OEK 884), S
- Osmanisches Reich, große silberne Imtiaz-Medaille mit Säbelspange
- Osmanisches Reich, kleine silberne Imtiaz-Medaille mit Säbelspange
- Hessen-Darmstadt, Ludewigsorden, Ritterkreuz 1. Klasse 1831-1912 (OEK 772), G

Anmerkung

Der Thread wurde unter anderem gestartet, zu klären warum auf dem Foto das Hamburger Kreuz am Knopfloch befestigt wurde. Zudem wurde schnell festgestellt, das dieses auch noch ein falsches Band hat.

Eine reguläre Antwort ist bisher nicht erfolgt. Es wird vermutet, da die Aufnahme von ~1929 stammt, der ehemalige Offizier zu Besuch einer Veranstaltung in Hamburg war und zu deren Ehren die Auszeichnung so prominent präsentierte. Zudem fehlt sie bei der kleinen Feldschnalle.

Das mit dem Band ist insofern interessant, da man hier sieht das selbst einem General solche Fehler unterliefen. Wie man anhand der Ordensschnalle sieht, ist dort das richtige Ordensband angebracht.

Eine reguläre Erklärung wird sich wohl nicht mehr finden lassen.

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Erstversion vom 08.07.2021. Letzte Aktualisierung am 08.07.2021.