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Bettina Limperg

Artikel vom 22.09.2020 aus Präsidenten der Kirchentage.

Bettina Limperg (* 5. April 1960 in Wuppertal-Elberfeld) ist eine deutsche Juristin und seit dem 1. Juli 2014 Präsidentin des Bundesgerichtshofs. Sie ist die erste Frau in diesem Amt.

Leben und Wirken

Bettina Limperg legte 1979 das Abitur am Gymnasium Am Kothen in Wuppertal ab, an dem ihr Vater Lehrer für Mathematik und Physik und stellvertretender Schulleiter war. Die Teilnahme an einem Rechtskunde-Unterricht, den ein vorsitzender Richter des Landgerichts Wuppertal gab, weckten ihr Interesse daran, Jura zu studieren.

So studierte sie anschließend in Freiburg und Tübingen Rechtswissenschaften.

1989 wurde sie Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart und Richterin auf Probe beim Amts- und Landgericht Stuttgart. Von 1991 bis 1994 war Limperg beim Landgericht in verschiedenen Strafkammern tätig. 1992 wurde sie zur Richterin am Landgericht ernannt. Von 1994 bis 1996 wurde sie an das Bundesverfassungsgericht abgeordnet, wo sie wissenschaftliche Mitarbeiterin von Ernst-Wolfgang Böckenförde war und sich mit Fragen des Asylrechts und des Staatskirchenrechts beschäftigte.

1996 kehrte sie als Richterin in einer Strafkammer an das Landgericht Stuttgart zurück. Daneben war sie zunächst Referentin für Bewährungshilfe, ab 1998 Präsidialrichterin. Im November 2001 wurde sie zur Erprobung an das Oberlandesgericht Stuttgart abgeordnet, der sich die Ernennung zur Richterin am OLG anschloss. Von 2004 bis Mai 2009 war Limperg Direktorin des Amtsgerichts Waiblingen. Im Juni 2009 erfolgte die Ernennung zur Vorsitzenden Richterin und Vizepräsidentin des Landgerichts Stuttgart.

Limperg ist parteilos. Seit dem 15. Juni 2011 war sie als Ministerialdirektorin die erste Amtschefin des Justizministeriums Baden-Württemberg. Nachdem sie vom damaligen Bundesjustizminister Heiko Maas angesprochen worden war, wurde sie am 23. Mai 2014 auf Vorschlag der SPD vom Richterwahlausschuss zur Bundesrichterin gewählt. Die Berufung Limpergs durch das Bundeskabinett erfolgte am 11. Juni 2014. Am 1. Juli 2014 trat sie ihr Amt als Präsidentin des Bundesgerichtshofs an und wurde damit Nachfolgerin von Klaus Tolksdorf, der im Januar 2014 die Altersgrenze überschritt.

Ungewöhnlich bei dieser Berufung war, dass Limperg zuvor nie einen Senat des Bundesgerichtshofs oder eines Oberlandesgerichts führte, wie es für solch eine Berufung bisher üblich war. Beim Bundesgerichtshof ist sie Dienstvorgesetzte der Richter, Beamten und Tarifbeschäftigten (im Rahmen der sich durch die richterliche Unabhängigkeit (Artikel 97 des Grundgesetzes) ergebenden Grenzen). Zum anderen ist sie Richterin, die – kraft Gesetzes – den Vorsitz im Senat für Anwaltssachen, im Großen Senat für Zivilsachen, im Großen Senat für Strafsachen sowie in den Vereinigten Großen Senaten innehat.

Privates

Bettina Limperg lebt in Fellbach[8], ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Für den Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main fungiert sie als evangelische Präsidentin.

Quellen



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Erstversion vom 22.09.2020. Letzte Aktualisierung am 22.09.2020.