Gold – Die Krisenwährung?
Nach dem Ende der Goldsicherung der weltweiten Währungen Dollar und Pfund Ende der 60er / Anfang der 70er wurde der Dollar die Sicherheitswährung der Welt. In der Folge wurde der Dollar als Reservewährung verwendet, in vielen Ländern sogar als Erst- bzw. Zweitwährung. Durch die Koppelung mit dem Öl erhielt die US-Währung einen Stellenwert, welcher über den von Gold hinausging und somit die US-Notenbank dazu brachte ihre Druckmaschinen anzuwerfen, das inzwischen dazu führte das der Dollar in einer Größenordnungen vorhanden ist, das ihn im realen Verhältnis zu seiner Basis fast wertlos macht.
Auf der anderen Seite hat sich durch die jahrzehntelange Entwicklung viele Interessen pro Dollar gebildet, die die negativen Tendenzen abwenden. Trotzdem spricht man schon seit Anfang der 90er von einer sich ständig verschärfende Dollar-Krise, die durch diverse Umstände bisher die schlimmsten Auswirkungen vermeiden konnte.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage für Menschen, die ein Vermögen besitzen und dieses gegen künftige Krisen absichern möchten, was es an Alternativen zur Absicherungen gibt. Als eine solche Absicherung gelten seit einiger Zeit wieder Rohstoffe, insbesondere die Edlen Metalle wie vor allem Gold. Ausdrücken tut sich dieses in der Preisentwicklungen der letzten Jahre des Goldes.
Man kann also sagen, das Gold wieder seine alte Funktion als Krisenanlage übernommen hat. Ob dieser aktuelle Trend wieder sich verflüchtigen wird oder auch nicht, kann keiner genau sagen. Das wird wohl die Zukunft zeigen.
Gold als langfristige Versicherung gegen Krisen?
Trotz all meiner Recherchen, oder vielleicht gerade dadurch, bin ich mir unsicher ob Gold an sich eine Versicherung gegen alle Krisenfälle ist.
Aktuell hat Gold einen festen Wert als gefragte Ressource in der Industrie und als Schmuck. Trotzdem dürfte die jährlich geförderten Mengen und das im Umlauf sich befindliche Material ausreichend sein um einen normalen Bedarf zu decken ohne größere Preisschwankungen zu erwarten. Eher im Gegenteil, erst durch die Funktion als Krisenwährung und als Sammelobjekt gibt es schon seit langer Zeit eine stabilisierende Wirkung auf den Wert des Goldes, dem ansonsten ein erheblicher Preisverfall zur Folge käme.
Die Tatsache das Gold als Krisenwährung überhaupt in meinen Augen in Frage kommt, liegt an den drei wesentlichen Aspekten:
- 1. Eine künstliche Produktion von Gold zu einem marktgerechten Preis ist im Moment nicht möglich (Gegenbeispiel: Aluminium 1900). Daher stellt Gold eine begrenzte und somit im Verhältnis zum Papier- bzw. Kontengeld eine stabile Ressource dar.
- 2. Gold verfügt über ein hohes Eigengewicht. Schon kleine Mengen an besitzen einen hohen Wert. Ein kleiner Beutel mit Goldmünzen kann mehrere tausend Euro wert sein. Ein kleiner Beutel aus Silber nur noch wenige hundert Euros.
- 3. Gold ist ein beständiges Material und verliert daher nicht an Wert. Während andere Materialien rosten, ihre Farbe ändern oder anderweitig an Substanz verlieren, bleibt reines Gold erhalten und kann jederzeit ohne große Umstände wieder verwertet werden.
Sind die letzten beide Punkte beständige Aspekte von Gold ist der erste Punkt durch den technologischen Fortschritt nicht begrenzt. Man kann also nie sagen, ob Gold in der Zukunft nicht genauso schnell an Wert als langfristige "Versicherung" verlieren mag wie es im Fall von Aluminium um 1900 geschah.
Was aber tun?
Die Mischung machts.
Im Endeffekt gibt es in einer so volatilen und schnell veränderten Welt keine Sicherheiten. Die Zeiten, wo der Silberpfennig über Jahrhunderte praktisch seinen Wert fast gleich beibehielt sind schon lange vorbei. Und wer meint, das in der Vergangenheit Edelmetalle immer eine stabile Währung waren, sei auf die Probleme Spaniens im Zuge der Ausbeutung der amerikanischen Minen hingewiesen.
Daher sollte man sich nie auf einen Aspekt alleine verlassen, sondern sein Geld in vernünftigen Größenordnungen streuen. Das hierbei der eine oder andere Euro in Gold und Silber investiert werden kann, ist eine vernünftige Maßnahme.
Für den normalen Anleger empfiehlt es sich nicht so genannten Sonder- bzw. Sammlermünzen zu kaufen, sondern die regulären Anlegermünzen (z.B. Krugerrand-Münzen). Hier gilt, je größer die Münze, desto „besser“, da sich die Fixkosten über eine größere Menge Edelmetall verteilt.
Sehr beliebt als Sammlermünzen haben sich die Ausgaben der deutschen Bundesbank herausgestellt. Wer dort günstig oder zum normalen Verkaufspreis die eine oder andere Münze sich abgreifen kann, sollte dieses tun.
Fazit
Gold als Krisenwährung gilt heute wieder mehr als noch vor wenigen Jahren. Ob es weiter als langfristige Absicherung des Vermögens gegen Änderungen in unserer Gesellschaft fungieren kann, kann leider keiner sagen. Im Endeffekt ist jede Art von Absicherung diesem Problem unterworfen.
Wer sein Vermögen langfristig gegen Krisen in der Welt absichern möchte, muss eine Vielzahl an Finanzinstrumente nutzen, von Sach-, Immobilien-, Geld- bis Metallwerte.
Das wichtigste ist aber, die Tendenzen genau zu verfolgen und rechtzeitig umzuschichten.
Quellen:
- Diverse, vorallem im Internet
- Wikipedia
- goldseiten.de
- Diverse Fachzeitschriften
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