Den Artikel drucken

Großvater im Krieg

Artikel vom 05.03.2017 aus .

Mein Interesse am zweiten Weltkrieg existiert seit meiner Kindheit. Im wesentlichen habe ich mich vorallem literarisch damit befasst.

Ich bin aber nie auf die Idee gekommen, meinen Großvater väterlichseits nach seinen Erfahrungen anzusprechen. Irgendwann in den 80er fielen in irgendwelchen Nebensätzen Aussagen wie Granatsplitter, die sich in der Blutbahn in der Nähe seines Herzens befinden und Einsätze im Endkampf von/um Berlin. Aber letztendlich war es stillschweigend Tabu darüber zu sprechen. Nun ist mein Großvater Mitte der 90er verstorben, damals nach Aussage an den Splitter die letzendlich die Herzen erreicht haben. Ich kann ihn nicht mehr Fragen.

Im Zuge meiner Recherche zum Fammilienwappen habe ich eine Anfrage an die WAST gestellt, die mir nach rund einem Jahr eine Antwort zusenden konnte. Die WAST gibt, wenn möglich, Auskunft über die militärische Dienstlaufbahn von militärischen Angehörigen der Wehrmacht. Jedoch nur an Familienangehörige und nach Ableben der betroffenen Person.

Im folgende die von mir erarbeiten Informationen Aufgrundlage des Berichtes:

Vorabinfos

Bisher sind keinerlei Personalpapier (Wehrpass, Wehrstammbuch, Personalakte) aufgetaucht. Es liegen auch keine dem WAST vor. Sie sind vermutlich den Kriegseinwirkungen verloren gegangen.

Persönliche Daten

Name: Kerlin, Karl-Otto
Geburtstag: 28.07.1925
Geburtsort: Segenthin / Schlawe / Provinz Pommern
Heimatanschrift: Amanda Kerlin geborene Pogals, Segenthin/Schlawe

Beruf: Arbeiter

Einberufung

Einberufungsdatum: 29.10.1943

Erkennungsmarke: - 6416 - St. Kp. G. E. B 374
(= Stammkompanie Grenadier-Ersatz-Bataillon 374)

Laufbahn



Verletzungen

In den Angaben von der WAST wird von zwei Aufhalten in Lazaretten wegen der Granatensplitterverletzungen berichtet. Aufgrund des Zeitraumes dürfte es sich um die gleiche Verletzung (rechter Ellenbogen) handeln.

Laut eines Gespräches meines Vaters am 18.03.2017 ist mein Großvater nicht an den Splitterverletzungen in den 90er verstorben, sondern an einer nicht rausopperierten Patrone die ins Herz gewandert sein soll.

Grenadier-Ersatz-Bataillon 374

Das Ersatz-Bataillon unterstand nach der Teilung der Division 402. Beide Bataillone wurden am 15. Oktober 1942 zum Grenadier-Ersatz-Bataillon 374 bzw. zum Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 374 umbenannt. Das Ausbildungs-Bataillon wurde bereits vor der Umbenennung nach Kulm, ebenfalls Wehrkreis XX (Westpreußen), verlegt.

Quelle: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/InfErsBat/InfErsBat374-R.htm

388. Feld-Ausbildungs-Division / Grenadier-Feld-Ausbildungs-Regiment 639

Aufgestellt am 9. September 1942 als Feldausbildungs-Division für die Heeresgruppe Nord in Rußland. Der Stab kam vom WK I, die Stämme von der Wehrkreisen II und VIII. Aufgefüllt wurde die Division aus Abgaben des RAD.

Kommandeur: 10. September 1942 Generalleutnant Johann Pflugbeil

Gliederung:
Quelle: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/FeldAusbDiv/388FeldAusbDiv.htm

Grenadier-Feld-Ausbildungs-Regiment 639

Entstanden am 15. Oktober 1942 durch die Umbenennung des Infanterie- (Feldausbildungs-) Regiments 639 und der 388. (Feldausbildungs-) Division unterstellt. Am 2. Februar 1944 wurde das II. Bataillon als Kampfbataillon an die 61. Infanterie-Division abgegeben, es wurde am 12. März 1944 durch das I./Grenadier-Feldausbildungs-Regiment "D" ersetzt.

Quelle: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Grenadieregimenter/GR639.htm

Grenadier-Regiment 162

Grenadier-Regiment Stablack 3

Anmerkungen

Bis 31.07.1944 ist die Dienstzeit meines Großvaters nachvollziehbar.

Quellen:

Alle persönlichen Daten, soweit nicht anders angegeben, aus der WAST Auskunft vom 16.09.2016.
Angaben zu den Einsatzorten stammen aus den Tessin-Bänden.



Kommentare

Bisher noch keine Kommentare.

  Kommentar abgeben
Name:
Text:
 


Erstversion vom 05.03.2017. Letzte Aktualisierung am 23.04.2017.