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Die Erstellung einer Briefmarkenalbumseite

Artikel vom 23.09.2009 aus Artikel.

Autor: Coki © 2005

Meine ersten Versuche mit der Gestaltung von Briefmarkenalben liegen rund 14 Jahre zurück. Damals war ich noch 16 und ziemlich unbedarft. Zudem standen mir nicht die Möglichkeiten zur Verfügung wie ich sie heute habe. Kurz gesagt, die ersten Seiten waren und sind grauenvoll gewesen.
Trotzdem sammelte ich damit die Erfahrung meine erste (und bis jetzt einzige) Ausstellung vorzubereiten.

Als ich Anfang November 2005 meine Leidenschaft für die Philatelie wiederentdeckte, war natürlich eines der ersten Versuche das testweise nutzen der heutigen Techniken zur Albengestaltung. So probierte ich ein wenig rum und entwickelte meinen jetzigen Kenntnisstand, den ich hier präsentieren möchte.

Ausgangslage

Ein eigenes Briefmarkenalben zu haben, was selbst gestaltet und mit interessanten Inhalt gefüllt ist, dürfte die Krönung jedes Hobbyisten sein. Nichts gegen Einsteck- oder Vordruckalben, aber Blankoseiten in einem Loseblattalbum geben einem die Freiheiten ein wirklich eigenes "Produkt" zu kreieren was einmalig ist und einen hohen ideellen Wert besitzt.

Ich nutze als Alben die Drehstabbinder-Loseblattalben von Leuchtturm. Als Blankoseiten die normalen Blankoversionen mit der cremeweissen Farbe (siehe Bild unten).

Drehstabbinder
Drehstabbinder

Blankoseite
Blankoseite
Beides Produkte von Leuchtturm

Desweiteren nutze ich wegen der Farbgebung das dunklere "Umweltschutzpapier", worauf die Seite gedruckt wird. Ausserdem zweiseitig selbstklebende Fotokleber und die selbstklebenden Fotoecken. Dazu natürlich die Klemmtaschen für die Briefmarken, Stempel, usw.

Als Programm zur Vorbereitung der einzelnen Seiten verwende ich Photoshop. Zu den Gründen im nächsten Kapitel.

Am Computer

Der Computer, zusammen mit dem angeschlossenen Drucker, ist das A und O der einfachen, aber attraktiven Albengestaltung. Nichts gegen Leute die eine saubere und schöne Handschrift haben, nur hat man mit dem Computer einfach viel mehr Möglichkeiten, als ein gängiger Philatelist auf eine andere Art und Weise nutzen könnte. Zudem ist es zeitsparend und einfach, sofern man sich eingearbeitet hat.

An Hardware langt ein gängiger Computer auf dem Photoshop, oder ein Schreibprogramm wie Word oder OpenOffice, stabil läuft. Eine handelsüblicher Drucker mit schwarzer Tinte langt ebenfalls. Ich persönlich bin der Meinung das auf die Albenblätter die Briefmarken oder das andere Material Farbe bringen müssen und nicht die "Aufdrücke".

Als Software zur Seitengestaltung am Computer nutze ich Photoshop. Dieses ist, wie man so sagt, ein "mächtiges", sprich mit vielen Funktionen ausgestattes Grafikbearbeitungsprogramm. Mir macht es viel Spass mit diesem zu arbeiten, da man hier viel präziser und freier Seiten gestalten kann als in den gängen Textbearbeitungsprogrammen wie z.B. Word.

Einer der grössten Vorteile sind die "Ebenen", sprich jeder Bestandteil, z.B. Grafikelemente, Textabschnitte, Dekoratives, usw., ist eine eigene Ebene die einzeln bearbeitet werden kann und trotzdem im Zusammenhang bleiben. So nutze ich im Moment den Rahmen, welchen ich für meinen ersten Versuch gebastelt habe, für alle weitere gestalteten Seiten.

Aufbau einer Seite

Hierfür gibt es sehr viele Tips und Tricks und ich kenne bestimmt nur ein Bruchteil. Ich persönlich denke, das es auf einen wesentlichen Punkt ankommt, die Seite muss einen auf den ersten Blick "ansprechen".

Um dieses zu erreichen muss man folgende Dinge berücksichtigen:
- Nicht zu viel Text und zu wenig Material
Ein Betrachter will sich beim Durchblättern der Alben zumeist nicht durchlesen, sondern Texte im engen Zusammenhang mit den Objekten haben. Wird doch ein Seite fast nur mit Text erstellt, dann sollte bei dem Objekt ein kurz erläuternder Text stehen, indem das wesentliche komprimiert zusammengefasst wird.
- Nicht zuviel Material
Eine Seite sollte nicht überladen wirken. Dadurch können sich die Objekte in der Wirkung gegenseitig aufheben. Sowas sollte möglichst vermieden werden und vielleicht mit etwas mehr erläuternden Text bzw. grösseren Abständen aufgefangen werden.
- Aufteilung der Objekte im Trapez
Wenn es keine Begrenzung wie einen Rahmen gibt, empfiehlt es durch die Objekte einen Leitfaden für die Blickrichtung vorzugeben. Hierbei haben sich vorallem die Trapezform als effektiv erwiesen, wo die Objekte an einer senkrechte "Säule" ausgerichtet sind. Einzelne Objekte sind mittig gesetzt. Mehrere Objekte auf einer Höhe im möglichst gleichen Abständen, wobei bei ungerader Anzahl die Mittige auf der "Säule" liegt, aufteilen. Entscheidend ist hierbei, das die Blickrichtung von oben nach unten gefördert wird und von links nach rechts. Ein ungeordnetes hin und her ist für das Auge anstrengend.
Wer einen Rahmen um die Seite legt, kann sich von diesen Zwängen etwas lösen, da der Rahmen dem Auge die Orientierung erleichtert. Trotzdem sollte man die grundlegende Systematik beibehalten, zumindestens bei kleineren Objekten wie Briefmarken, Briefausschnitten und ähnlichen. C6 Briefe oder andere Großobjekte benötigen sowieso eine etwas andere Darstellung.
- Überschrift, Untertitel, Sammelgebiet
Ich denke das sollte selbsterklärend sein. Das einzige worauf ich verzichten würde sind Seitenangaben, da gerade Loseblattalben immer wieder ergänzt werden.

Gestaltungselemente

Im Moment nutze ich bei der Gestaltung folgende Elemente:
- Rahmen, um etwas mehr Freiheiten beim Aufbau zu erhalten.
- Wasserzeichen, wenn vorhanden, in Form eines grossen Logos im Hintergrund, damit die Seite nicht so "blank" aussieht. Zudem kann dieses, wenn es auf mehreren Seiten eingesetzt wird, den Zusammenhang als "eine" Sammlung fördern. Das Wasserzeichen bevorzuge ich eher als die Eckelemente.
- Eckelemente, ebenfalls Grafiken, indemfall um die meist leeren Ecken zu gestalten. Auch hier themenbezogen und nur wenig auffallend. Sind nur sinnvoll wenn man eine passende Grafik hat und das Wasserzeichen eher nur zentriert zu erkennen ist.

Auf die Blankoseite

Nachdem die Seite in Photoshop nach den obigen Kriterien gestaltet wurde, speichere ich sie im Format PDF und drucke diese dann mit schwarzer Farbe auf einem Blatt des "Umweltpapiers" aus.
Dieses Papier habe ich wegen der Farbe gewählt, da weisses Papier sich zu sehr von der kartonartige Blankoseite des Alben abhebt.

Die Papierseite wird mit den oben genannten Fotokleber befestigt. Andere Formen wie normale Stiftkleber Wellen meiner Erfahrung nach die Seite zu sehr. Ausserdem kann man bei späterem nichtgefallen das Blatt vorsichtig mit einem scharfen Messer leicht von der Blankoseite wieder lösen und somit die Blankoseite wieder nutzbar machen.

Briefe und andere Belege werden mit Fotoecken befestigt, genauso wie grössere Briefausschnitte, die von hinten mit einem Stückchen Karton vertärkt werden.
Briefmarken und kleinere Briefausschnitte werden in Klemmtaschen befestigt angebracht. Nicht wertvolles Material wie viele Absenderfreistempel oder nichtphilatelistisches Material wird mit den schon genannten zweiseitigen selbstklebenden Fotokleber wieder befestigt. Wichtig bei den letzteren ist, dass diese säurefrei und archivierungssicher sind. Gute selbstklebende Doppelklebestücke erhält man in Schreibladen von Herma in 500er Packungen.

gestaltene Seite

Das obige Bild zeigt eine solche gestaltene Seite. Die Arbeitszeit ohne Texterstellung lag bei ungefähr zehn Minuten.
Ohne Text deswegen, weil dieser sowieso meistens umfangreich vorbereitet werden muss und unabhängig von der praktischen Umsetzung einer solchen Seitengestaltung ist.
Wie man gut auf dem Bild erkennen kann, ist das Wasserzeichen, den Rahmen und die Aufteilung, die dem ganzen einen geschlossenen Eindruck vermittelt, ohne den Text gelesen zu haben.

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Erstversion vom 23.09.2009. Letzte Aktualisierung am 23.09.2009.