Ghattanabucht: Die Schlacht um Thor IX
Im Verlauf des Dritten Kriegs um Armageddon während der Kämpfe um die Wasseraufbereitungsanlage in der Ghattanabucht, fand die wohl größte Auseinandersetzung zwischen mechanischen Läufern statt. Da Wasser in der kommenden Jahreszeit des Feuers einer der wichtigsten Rohstoffe sein würde und die Ghattanabucht Hauptliefetrant für Armageddon Primus war, musste die Anlage unbedingt gehalten werden.
Der Orkvormarsch auf die Anlage war ins Stocken geraten. Judrog Eisenzahn, der den Angriff führte, geriet zunehmend in Zugzwang und entscheid sich schließlich, alles auf einen Großangriff seiner Garg- und Killabots zu setzen. Ziel war ein Frontabschnitt, der zuvor von seinen Kommandoz geschwächt worden war. Über einhundert Orkläufer stampften in einer dichtgedrängten Phalanx auf die Stellungen der imperialen Verteidiger zu.
Die Verteidiger wurden von der massiven Feuerkraft übel zugerichtet, und im Handumdrehen wurden die ersten Stellungen von den Orks überrannt. Fette Wummen holten eine Landspeederschwadron nach der anderen aus der Luft, während Bunker um Bunker von Bazzukasalven zum Schweigen gebracht wurde. Judrogs Streitmacht durchbrach die Linien der Verteidiger und stieß bis auf die Hauptstraße vor, welche mitten in die Filteranlagen führte. Immer weiter wankten die rostigen Maschinen Richtung Zentrum, während sie ein Tor nach dem anderen durchbrachen. Als sie sich jedoch Tor IX näherte, stellten sie überrascht fest, dass es sich von selbst öffnete und eine Reihe aus acht Space Marine Cybots enthüllte. An ihrer Spitze befand sich Bruder Damos von den Angels Porphyr, der während der Säuberung von Hume vor dreitausend Jahren tödlich verwundet worden war. Unzählige Male schon hatte er sich in solch aussichtslosen Situationen befunden, doch jedes Mal war er als Sieger hervorgegangen.
Die Cybots zu beiden Flanken Damos waren für den Fernkampf gerüstet und mit einer Kombination aus Laserkanonen, Raketenwerfern und Maschinenkanonen bestückt. Ihre erste Salve war dermaßen verheerend, dass die erste Reihe der Orks unter dem Feuersturm einfach zusammenschmolz. Die hinteren bahnten sich jedoch unbeeindruckt einen Weg durch die Überreste und marschierten auf die Space Marine Cybots zu. Diese besaßen das eindeutig bessere Waffenarsenal und ließen die Orks für jeden Meter, den sie näherrückten, teuer bezahlen, doch schließlich waren die Orks nah genug, um selbst das Feuer zu erwidern. Die Bots besaßen allerdings nicht annäherend die Zielsicherheit und kühl kalkulierte Präzision der acht Space Marine Cybot, von denen jeder ein in Jahrhunderten des Krieges gestählter Veteran, jeder ein Musterbeispiel der Tugenden seines Ordens, jeder ein Held, sei es in Fleisch und Blut oder Metall, war.
Vierhundert Meter Boden hatte die Orks siebzehn Gargbots und wenigstens doppelt so viele Killabots gekostet. Trotzdem setzten sie ihren Vormarsch fort und heulten vor Wut, als sie sahen, wie sich die Space Marines hinter das schwere Sicherheitstor zurückgezogen, das sich langsam schloss und damit die Straße blockierte. Mit kreischenden Gelenken warfen sie sich gegen das Tor und begannen es mit ihren hydraulikverstärkten Klauen zu bearbeiten, fest entschlossen, ihre Peiniger nicht ungestraft entkommen zu lassen.
Flucht war aber keinesweg die Absicht der Space Marines. Auf der andere Seite hielten sich weitere Cybots bereit - insgesamt neun Kampfkolossen unter Führung von Bruder Weylands von den Omega Marines, allesamt mit Energieklauen und kurzreichenden Waffen wie Sturmkanonen, Multimeltern und schweren Boltern ausgerüstet. Hinter ihnen, auf einer Anhöhe aus soliden Beton, standen Bruder Damo´s Cybots, um über ihre Kampfgefährten hinweg zu feuern.
Als die Orks durchbrachen, eröffneten sie gleichszeitig das Feuer, und sieben Minuten lang stand die erste Reihe nur dreißig Meter von den Orks entfernt und ließ ein unablässiges Inferno unter dichtgedrängten Kampfmaschinen wüten. Als die erste Reihe ihren Beschuss wegen der Überhitzung ihrer Waffen einstellen musste, donnerte sie mit schweren Schritten in den Nahkampf. Die Orks standen dicht an dicht auf die Straße und waren unter dem schweren Beschuss kein Stück vorwärtsgekommen, während hinter ihnen Killabots den Rückweg blockierten. Die Streitmacht der Orks war eingekesselt, manche Maschinen wurden unter dem heftigen Druck nach oben geschoben, und die fünf vorderen Reihen bestanden nur noch aus qualmenden Wracks. Dann kamen die Space Marine Cybots, kletterten geführt von Senex Antiquus Weylands über die zerstörten Cybots, bis sie über ein Meer aus dichtgedrängten, noch funktionsfähigen Gargbots schritten und die uniförmigen Orkläufer abwechselnd mit Schlägen und Tritten buchstäblich in den Boden stampften. Wo immer eine grobschlächtige Energieklaue zum Schlag ausholte, wurde sie mit einem präzisen Melterschuss zum Schweigen gebracht.
Judrogs Angriff war ein kühner und potenziell erfolgreicher Schachzug gewesen, doch ohne Rückendeckung und in einer derart misslichen Lage gefangen, konnten die Orks nicht anderes tun, als ihre Exterminierung tatenlos über sich ergehen zu lassen. Dass trotzdem keine einzige Orkmaschine floh, ist ein exemplarisches Zeugnis ihrer Wildheit und Kampfeslust.
Als auch die letzten Reserven zerstört waren, blieb Judrog nur noch der Rückzug. Neu bewaffnete Thunderhawks flogen Blitzangriffe, und langsam ging den Orks die Munition aus. Diese Niederlage sollte Judrog teuer zu stehen kommen, doch für die Space Marines bestand kein Grund zum Feiern. Von insgesamt siebzehn beteiligten Cybots waren vier vollständig vernichtet.Über 9000 Jahre Kampferfahrung gingen an diesem einen Tag verloren. Die Schlacht um Tor IX bleibt ihr Testament.
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