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Die Dämonetten des Juan Diaz

Artikel vom 08.01.2012 aus Slishy.

Als ich Ende der 90er mit Warhammer in Berührung kam und mich damals neben meinen Zwergen mit den Tiermenschen beschäftigte, waren die damaligen Slaaneshmodelle eher vernachlässigbar. Sehr comichaft und mit grellen Farben, passend vorallem zur 4.Edition.
Das Design der Figuren von damals mit den vorherrschenden runden Köpfen und Krebsscheren sprach mich gar nicht an, insofern wurde dieser Chaosaspekt, bis auf den schicken alten Hüter, einfach ignoriert.

Dieses änderte sich gewaltig zu Beginn der sechsten Edition als im Armeebuch "Horden des Chaos" unter anderem dieses Bild enthalten war.


Diese Zeichnung zeigt deutlich wie anders die neue Edition geworden war. Angedeutet hatte es sich ja mit den letzten Armeebüchern der fünften Edition. Aber wie sich herausstellte wurden bei der Einführung der neuen Edition nicht nur die Regeln massiv geändert, sondern auch die Darstellung der Warhammer Welt wandelte sich vom spassigen Comicuniversum hin zu einem realistischen, dunkleren und blutigeren Look.

Dieser Schritt wurde im Trubel der damaligen Zeit nicht so hart wahrgenommen. Schon die schwarze Chaosbox in der fünften Edition hat da ja viel vorbereitet gehabt. Trotzdem war die Darstellung von Blut und Gemetzel jetzt mehr szeniastisch in großen Schlachten und Kämpfen angelegt, als in der Darstellung von Einzelfiguren.

Diese Darstellung hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Figuren, die im Zuge des neuen Armeebuches sehr umfangreich neu aufgelegt wurden.


Die neuen Dämonetten.
Erschienen 2002 zusammen mit dem neuen Armeebuch.


2003 folgten die berittenen Dämonetten.
Diese fehlen im AB Horden des Chaos. Jedoch in der Dämonenarmeeliste in Chroniken I sind sie enthalten (2001).

Beide Varianten, die aus Zinn sind, wurden von dem spanischen Sculpter Juan Diaz geschaffen.

Er setzte dabei einen völlig neuen Stil um, der die Dämonetten weiblicher, anzüglicher und "realistischer" machte. Das ganze war überraschend und die Reaktionen in der Fangemeinde ließ nicht lange auf sich warten.

Die Dämonetten wurden zügig gekauft und schnell waren die ersten gut bemalten Modelle im Internet zu sehen. Obwohl eigentlich spielerisch in der sechsten Edition einen der sogenannten "Armeebuchleichen" hatten viele Chaosspieler im Laufe der Zeit wenigstens ein Regiment mit den Dämonetten.

Ähnlich verhielt es sich mit den Berittenen Dämonetten. Als diese etwas mehr als ein Jahr später erschienen, stellten sie eine schnelle und flexible Einheit dar, die aber mit 30 Punkten einfach zu schnell sogar von anderen Plänkler ausgeschaltet werden konnten.
Entsprechend selten wurde auch diese angeschafft und eingesetzt.

Kurz gesagt, wurden diese Figuren von den meisten nicht wegen ihrem Spielwert, sondern wegen dem Design angeschafft. Es sind und bleiben die am freizügigsten Fantasyfiguren von Games Workshop.


Auch bei Warhammer 40.000 konnte man später eine reine Dämonenarmee spielen, wo natürlich auch die Dämonetten zum Einsatz kamen.

Im Laufe der siebten Edition von Warhammer erschien 2008 das Armeebuch "Dämonen des Chaos", was reine Dämonenarmee vorsah.
Im Zuge diesen Werkes erschienen eine Reihe von Plastiksätze extra für die Dämonen. Da inzwischen die Fantasydämonen auch bei Warhammer 40k in großer Zahl eingesetzt werden können, war es möglich auch hier den Schritt weg vom Zinn hin zu den besser geeigneten Plastikfiguren finanzieren zu können.

Diese Figuren sorgte in der Fangemeinde für eine leichte Ernüchterung, da sie jetzt eher wie Banshees wirken, also der anzügliche Anteil deutlich reduziert dafür aber das "Dämonische" stark verstärkt wurde.

Entsprechend beliebt bleiben die alten in die Jahre gekommenen Figuren von Juan. Die Preise bei eBay waren zeitweise enorm hoch. So bezahlte zum Teil für eine Dämonette 5-10 Euro.

Inzwischen sind die Preise wieder etwas gesunken. Da aber die alten Figuren nicht mehr erhältlich sind und sowohl bei W40k und WHFB die Dämonen immer noch eine der beliebteren Armeen darstellen, dürfte ein erhöhtes Preisniveau die kommende Jahre erhalten bleiben.


Sie waren natürlich auch gleich in diversen Fanarbeiten enthalten.

Ich mochte die Figuren, seitdem ich das Horden des Chaos durchgeblättert hatte. Ich plante schon immer mir eine handvoll zu besorgen. Schob das aber immer wieder auf die lange Bank, da ich Fantasy eher selten spielte, und verpasste daher 2008 die Möglichkeit mir sie im Laden zu kaufen. Die Preise danach waren mir zu hoch.

Inzwischen hat sich meine finanzielle Situation etwas entspannt und so nahm ich das Angebot wahr und kaufte jemanden die komplette Armee ab.

Ich freue mich darauf die Hand an diese wunderschönen Dämonetten des Juan Diaz zu legen und sie zu bemalen, denn sie stellen den wahren Kern meiner Slaanesharmee dar.

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Erstversion vom 08.01.2012. Letzte Aktualisierung am 13.01.2012.