Stadtpostmarke NDP 24 - Postkarte mit P.E.5.
Postkarte mit einer NDP MiNrm. 24 mit einer Entwertung am 17.09.1872 durch den K1 P.E.5..
Vorderseite

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Rückseite

Auf der Anschriftenseite ist eine NDP-MiNrm. 24 als Einzelfrankatur verwendet worden. Die zu einem 1/2 Shilling angebotene Marke dient der Freimachung von Ortssendung, womit ursprünglich Briefe gemeint wurden.
Hier diente sie als Porto für eine der neuartigen Postkarten (dazu mehr weiter unten).
Die Briefmarke hat am linken unteren Rand einen Reststück von der folgenden Marke.
Stempel:
Entwertet wurde die Briefmarke durch den K1 -Stempel der Hamburger Post-Expedition 5 am 17.09.1872 zwischen 08 und 09 Uhr Vormittags.
Die Uhrzeit ist insofern bei diesen frühen Stempel wichtig, da teilweise drei und mehr Zustellungen an einem Tag erfolgten und es daher leicht möglich war an einem Tag eine Karte zu versenden und zu empfangen.
Der Stempel wurde nach der Neuorganisation zum Beginn des Norddeutschen Postbezirkes notwendig und wurde entsprechend zum 01.01.1868 eingeführt.
Die Postexpedition 5 hatte nur einem Ankunftstempel in Anwendung.
Am unteren Rand vier Hinweise zur Verwendung der Postkarte.
Deutsche Reichspost Postkarte
Die ersten Postkarten erschienen unter der Bezeichnung "Correspondenzkarte" ab dem 01.10.1869 in Österreich-Ungarn.
Zunächst konnten Postkarten national und international lediglich auf Basis zweiseitiger Abkommen verschickt werden. Ab 1878 konnten sie in die meisten Länder der Erde verschickt werden.
Ab dem 01.07.1870 wurden die Correspodenzkarten auch bei der Deutschen Reichspost eingeführt und nach dem Erfolg im Rahmen des dt./frz. Krieges wurde der Einsatz vertieft.
Der Versand war außer im Inland – dem Gebiet des Norddeutschen Bundes und den drei süddeutschen Ländern – auch nach Österreich-Ungarn und nach Luxemburg möglich.
Am 1. März 1872 wurde die Correspondenzkarte in Deutschland in Postkarte umbenannt und aus dieser ersten Charge von Postkarten stammt auch der obige Beleg.
Insofern sind die Hinweise am unteren Rand nicht verwunderlich, nachdem die Karten erst gerade in dieser Form eingeführt wurden.
Für Hamburg bzw. für die Stadtpostmarken selbst, sind die Postkarte eher selten angewendet worden. Der Grund dafür dürfte der späte Verwendungszeitraum sein.
Nimmt man die Zahlen der Schweiz als Maßstab, so gab es in den Jahren 1870 bis 1874 einen deutlichen Wachstum bei der Nutzung der Karten. Der Hauptgrund war das deutlich reduzierte Porto im Vergleich zum Brief.
Im Deutschen Reich gab es 1875 11% Anteil der Postkarten am Gesamtaufkommen.
Da der Portounterschied bei Ortspost in Hamburg keine Rolle spielte, war die Hauptmotivation nicht so hoch die Karten zu verwenden.
Quellen:
- Michel Deutschland Spezial Katalog 1994, Schwaneberger Verlag 1994
- Die Poststempel von Hamburg von Mitte des achtzehnten Jahrhundert bis Ende des neunzehnten Jahrhunderts von Dr. Ernts Meyer-Margreth, Hamburg 1965
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