Feldpostbrief von der Nachrichten Abteilung 225
Ein Briefumschlag vom 17.10.1943 nach Hamburg.
Vorderseite

Vorderseite des Umschlages gesendet an eine Frau Gerda Geubert in Hamburg.
Interessant ist hierbei die weitere Anschrift, zum einen "Hamburger Tagesblatt" und "Pressehaus".
Das Pressehaus, heute Helmut-Schmidt-Haus, ist Bestandteil des Kontorviertels und wurde 1938 nach einem Entwurf von Rudolf Klophaus für das nationalsozialistische Hamburger Tageblatt erbaut. Es hat die Anschrift "Speersort 1".
Das Hamburger Tageblatt war eine Zeitung der NSDAP, die vom 1. Januar 1931 bis 31. August 1944 als Tageszeitung in Hamburg erschien. Insofern wurde hier wohl eine Mitarbeiterin "im Hause" des Tageblatt angeschrieben.
Am Oberrand des Umschlages der schriftliche Hinweis "Feldpost", rechts daneben der Feldpoststempel (Einkreis) mit dem Unterscheidungsbuchstaben "d".
Der Stempel wurde, mit dem sowohl das Versanddatum als auch der rechtmäßige Versand des Briefes (ohne Porto) festgehalten wird, am 17.10.1943 angebracht.
Rückseite

Die Rückseite zeigt den Absender "Wachtm. Erwin Geubert, 30 506".
Wachtm. steht für Wachtmeister, einem Dienstgrad z.B. bei der Artillerie, die dem Feldwebel entspricht.
Der Erwin Geubert ist vermutlich ein Familienmitglied der Empfängerin des Briefes.
Die Feldpostnummer 30 506 ermöglicht eine Zuordnung der Einheit, in diesem Fall die 2.Kompanie der Nachrichten-Abteilung 225.
Damalige Situation der 225. Infanteriedivision
Von Ende September 1943 bis Januar 1944 war die 225. Infanteriedivision im Rahmen ihres Einsatzes der Heeresgruppe Nord im Raum Newa. Hier wurde der Fluß Newa, hinter dem eine ausgebaute Hauptkampflinie existierte, als Hinderniss gegen den Gegner für die folgenden Monate genutzt.
Für den 17.10.1943 gibt es keinen Eintrag im Kriegstagebuch der Division. Es war eine noch "ruhige" Zeit.
Hier die zwei Einträge vom 16. und 18.:
- 16.10.1943
Nachlassen des regen feindlichen LKW-Verkehrs, Angriff vor 11. Infanteriedivison erwartet?
- 18.10.1943
Im Tossna-Brückenkopf Handgranatenduelle, Unruhe beim Feind.
Generell kann man sagen, das die Division in der Newa-Stellung aufgefrischt werden konnte. Ersatzpersonal füllt die durch Verluste und Abgänge entstandenen Lücken. Es konnte Heimaturlaub gemacht werden. Die Ausrüstung wurde teilweise modernisiert (zb. durch Umbewaffnung auf MG-42).
Es war die letzte "reguläre" Ruhephase der Division.
Quellen:
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