Lyranisches Commonwealth / Lyranische Allianz

Das Lyranische Commonwealth entstand zum Jahreswechsel 2340/41 aus dem Zusammenschluß drei kleinerer Verteidigungsbündnisse: des Tamarpakts, der Skye-Föderation und des Protektorats Donegal. Seine erste Zentralwelt war Arkturus. Kurz nach dem Ausbruch von Kriegshandlungen zwischen dem Commonwealth und dem Draconis-Kombinat im Jahre 2407 siedelte die lyranische Regierung jedoch zur heutigen Zentralwelt Tharkad um. Kurz darauf nahm die einzige Erbin des Archon Alistair Marsden, Katherine Marsden-Steiner, den Thron ein, der seither im Besitz der Familie Steiner ist.
Während der ersten drei Nachfolgekriege verlor das Lyranische Commonwealth dem Draconis-Kombinat gegenüber langsam aber sicher an Boden, und Kurita hatte beinahe ein Viertel des ursprünglichen Commonwealth-Gebietes übernommen, als der Vierte Nachfolgekrieg eine völlige Umkehrung der Situation brachte. Die Lyraner, die 3025 noch 480 Systeme besaßen, eroberten 53 Kurita-Systeme und verloren nur 2. Zusammen mit den 9 von Haus Marik eroberten Systemen machte dies Haus Steiner mit 540 Systemen im Jahre 3031 eindeutig zu einem der Gewinner dieses Krieges.
Die Verwaltung der neuen Welten brachte jedoch Probleme mit sich. Die vom Draconis-Kombinat eroberten ehemaligen Tamarpakt-Welten wurden unter die Verwaltung des Herzogs Selvin Kelswa von Tamar gestellt, dessen Auftreten die dortige Bevölkerung jedoch gegen Haus Steiner aufbrachte, statt sie zu integrieren. Dies führte schließlich 3034 zur offenen Rebellion und Gründung der Freien Republik Rasalhaag., was den Steiner-Raum auf 523 Systeme schrumpfen ließ. Mit dem Verlust weiterer 7 Systeme an Haus Kurita im Krieg von 3039 redurierte sich der Umfang des lyranischen Gebietes weiter auf nur noch 516 Systeme.
Die Clan-Invasion traf das lyranische Gebiet hart und kostete es bis zum Waffenstillstand weiter 67 Welten, darunter so wichtige wie Tamar, Twycross und Sudeten. Bei Eintritt des Waffenstillstands verfügten die Lyraner noch über 449 Systeme, und die Ausgliederung der ehemaligen Marik-Systeme durch Victor Davion sowie die "Friedenssicherung" Haus Kuritas in den ehemals draconischen Systemen lassen der Lyranischen Allianz im Jahre 3057 nur noch 432 Systeme sowie einzelen Planeten in den Chaos-Marken, deren Besitz jedoch nicht als sicher angesehen werden kann.
Diese schweren Verluste an die Clans waren besonders für die lyranisiche Wirtschaft ein schwerer Schlag. Ein Grund, daß Haus Steiner selbst zu seinen schwächsten Zeiten ein gewichtiges Wort in den Belangen der Nachfolgerstaaten mitzusprechen hatte, war traditionell der Besitz einiger der reichsten Planeten der Inneren Sphäre, z.B. Alarion, Coventry, Donegal, Summer, Tamar und Hesperus II. Auf letzterem befinden sich das größte noch existente Sternenbund-Depot und die größten noch funktionstüchtigen Mechfabriken und -wartungsanlagen der Nachfolgerstaaten. Über die Jahrhunderte hinweg haben die Archonten Haus Steiners beständig eine innovative Wirtschafts- und Handelspolitik verfolgt, industriellen Wiederaufbauprojekten großzügige Steuernachlässe gewährt, erfolgreiche Unternehmer ebenso wie siegreiche MechKrieger mit Ländereien geehrt und Freihändler ermutigt. Nicht zuletzt dadurch stand das Lyranische Commonwealth als Handelsnation historisch ganz vorne. Die Industrieproduktion des Commonwealth, insbesonders auf nichtmilitärischem Sektor, war bis zur Clan-Invasion der aller anderen Nachfolgerstaaten zusammengenommen überlegen und machte die Steiner-Hauswährung zur stabilsten der Inneren Sphäre. Seit der Invasion mit den damit verbundenden Verlusten und der gewaltigen Bevölkerungsflucht in den Davion-Raum hat allerdings der traditionell größte wirtschaftliche Rivale der Lyraner, die Liga Freier Welten, auf- und diese in mancher Hinsicht sogar überholt. Die politische Struktur des Commonwealth/der Allianz ist in zwei Ebenen unterteilt. Auf der obersten Ebene stehen der Archon und seine Familie, die am Fürstenhof zu Tharkad residieren. Die zweite Ebene besteht aus den Generalstaaten, einem Parlament mit einem Vertreter jedes Commonwealth-Planeten. Die Generalstaaten treten einmal jährlich im Frühjahr zusammen. Dieses ursprünglich nur als ratgebende Versammlung konzipierte Parlament hat sich im Laufe der Zeit zu einer starken und unabhängigen politischen Macht entwickelt, die in der Lage ist, die Regierung eines Archon zu beenden. Während der Hofzeit ist Tharkad ein reicher Nährboden für Intrigen aller Art, die auch Auseinandersetzungen innerhalb der Fürstenfamilie einschließen, und Spionen ebenso wie Attentätern Beschäftigung verschaffen. Dennoch war die politische Struktur des Commonwealth über die Jahrhunderte bemerkenswert stabil. Ob sie allerdings auch den Zerfall des VC unbeschadet überstehen wird, muß sich erst noch zeigen.




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