Notizen des BattleMech Techs Babarez Guspa:

 

„...und wieder ein Manöver. So langsam reichts. Immer und immer wieder Manöver! Haben die da oben nichts anderes im Kopf als uns Death Bringer von einem Planeten zum anderen zu jagen und jede Menge Manöver durchführen zu lassen?

Nick ist heute fast ausgerastet. Die Mechs waren wieder einmal von ihren Jockey´s zuschande geritten, nur weil sie irgend so einer Northwind Highlander Einheit namens „Jaffrey´s Husars“ es zeigen wollten. Und morgen erwarten sie womöglich, das ihre Mechs sauber und einsatzfähig wieder bereitstehen, womöglich noch frischlackiert.

Wo sind die Zeiten geblieben, wo die Jockey´s selbst noch tief in ihre Mech´s gekrabbelt sind um ihn in Schuss zu halten. Wo ist die Zeit geblieben in der wir zusammen die Mechs mit fast nichts und ein bisschen Spucke am Laufen halten konnten. Manchmal habe ich das Gefühl solche Leute wie ich sind glatt ausgestorben. Heutzutage, ja heutzutage geht es ohne den ganzen technischen Schnickschnack nicht mehr.......

Was sollst. Auf jedenfall haben unsere Jungs wenigstens Gewonnen. Die Schlappe gegen die Killing Shadows der Wolf Dragooners wurmte einige von ihnen immer noch. Haben sie aber auch verdient! Sind viel zu selbstgefällig geworden.

Einer von den Neuen, ich glaube Benjamin heißt er, erzählte mir wie er Heute todesmutig mit seiner Javelin in den ersten Sekunden des Gefechtes dem Gegner entgegenstürmte. Ein Held dachte ich sarkastisch. Dabei leuchteten seine Augen auf, als er auf die ersten Treffer einging, welche er beim gegnerischen Jackal landete und voller Stolz beschrieb er von der darauffolgenden Jagd auf den Mech. Ich fing an zu gähnen, schon wieder ein Jungspund der sein erstes erfolgreiches Manöver hinter sich gebracht hatte und allen seine Heldentaten erzählen muss. Ich wollte mich gerade wieder in die Arbeit stürzen, da kam grinsend uns Pierre entgegend. Er schlug Benjamin beruhigend auf die Schulter und sagte, das Benjamin nur deswegen so gut weggekommen ist, weil die anderen gutes Deckungsfeuer geliefert haben und er selbst mit seinem schwerfälligen Hunchback bei seinem Marsch hinter Benjamin her, viel gegnerisches Feuer auf sich gezogen hatte. Beim nächsten Mal, sagte Pierre warnend, soll er nicht so weit vorstürmen. Diesmal hatte er Glück, dass der Hunchback sich so gut gehalten hatte, aber das wäre nicht immer so zu erwarten.

Ich lehnte mich genüsslich zurück. Die Veränderung von Benjamin´s glücklichen und freudestrahlenden Gesicht hin zu einem brütendem und etwas enttäuschtem sieht man nicht allzu häufig. Dies konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so hörte ich Pierre weiter zu. Schon sah ich Olaf Heins zu unser kleinen Gruppe dazustoßen. Genau wie ich erwartet hatte konnte er das herausplustern nicht lassen. Nach seiner Aussage waren es seine LRM´s Treffer die in der Anfangsphase den Gegner schwer zu schaffen machte und, grinsend zu Pierre gewandt, sei es sein Angriff zum Schluss auf die gegnerischen Trebuchet, welcher dafür sorgte, das wir noch einen Hunchback haben. Lächelnd entgegnete Pierre, das sei alles schön beschrieben, aber gewonnen hätten wir nur, weil die Dragon Fire von Markus Kerlin dem Gegner zum Schluss den entscheidenden Schaden beibrachte. Es war Markus der den Husar zerstörte, den Firestarter und die Trebuchet so stark beschädigte, das diese ausfielen. Wir anderen hatten zwar unseren Beitrag geleistet, aber die Dragon Fire brachte durch ihren Einsatz die Entscheidung.

Plötzlich hallte ein lautes „Achtung“ über den Platz und sofort standen wir alle stramm. Mit einem zornigen Blick und stark pulsierenden Schläfen stampfte unser Chef Markus „Coki“ Kerlin über den Platz auf uns zu.

Wir erwarteten Markus in Habachtstellung und kurz darauf mussten wir uns alle eine Standpauke anhören. Wir hätten schon längst an den BattleMechs arbeiten sollen damit diese Morgen bereitstehen und nicht stattdessen hier blöd rumzuquatschen und Zeit zu vertrödeln. Mit barschen Tönen scheuchte Markus uns nach der Standpauke an die Arbeit damit die Mechs für die morgige Übung bereit sind.  Scheiß Manöver dachte ich mir nur noch....“




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