Vierter Nachfolgekrieg (3025 bis 3030)

Die Ära der relativen Stabilität hielt etwa ein Jahrhundert lang an. Interessanterweise war es der Ruf nach einem dauerhaften Frieden, der das empfindliche Gleichgewicht der Großen Häuser störte und zum Vierten Nachfolgekrieg führte. Im Jahr 3020 unterbreitete Archon Katrina Steiner, die Herrscherin des Lyranischen Commonwealth, den Hausfürsten einen Friedensvorschlag, dem nur Hanse Davion, Prinz der Vereinigten Sonnen entsprach. Das Ergebnis war der Allianzvertrag, der zum Vereinigten Commonwealth führte. 3022 wurde der Vertrag unterzeichnet. Neben wirtschaftlichen und militärischen Vereinbarungen enthielt der Vertrag ein geheimes Zusatzprotokoll, das Hanse Davion die Hand der Tochter des Archon versprach. Dies war der erste Schritt zur späteren Vereinigung zum Vereinigten Commonwealth, der jedoch erst bei der Volljährigkeit der Tochter des Archons vollzogen wurde.
Die drei anderen Häuser waren über den lauernden Feind, der schließlich dem Raum der drei übrigen Häuser gleichkam, entsetzt. So schlossen das Draconis-Kombinat, die Konföderation Capella und die Liga freier Welten 3022 hastig einen Bündnisvertrag, der ein Ende der Feindseligkeiten beinhielt und Anstrengungen, die Steiner-Davion-Allianz zu zerbrechen. Haus Liao war der aktivste, wenn es um die Anstrengungen ging: Es erhielt wertvolle militärische Informationen von Michael Hasek-Davion, einem Familienmitglied Hanse Davions. Einem Versuch der Konföderation Capella, Hanse Davion durch einen Doppelgänger zu ersetzen konnte dieser jedoch entgehen und er schwor bittere Rache.
Am 20. August 3028 war die Hochzeit Prinz Hanse Adriaan Davions und dem designierten Archon Melissa Arthur Steiner. Dies war die Geburtsstunde des Vereinigten Commonwealth. Bei dieser Feier waren alle Herrscher und anderen wichtigen Persönlichkeiten der Inneren Sphäre anwesend. Dabei tauschten Hanse und Melissa Morgengaben aus, eine Gelegenheit, die Hanse Davion dazu nutzte, seiner Rache Gestalt zu geben. Mit einem breiten Lächeln schenkte er seiner Gattin - die Konföderation Capella. Und damit begann die Operation Ratte, ein gleichzeitiger Überraschungsangriff auf neun capellanische Welten. Aber dies war nur der Anfang einer weit größeren Offensive gegen Capellaner und Draconis-Kombinat - der Beginn des Vierten Nachfolgekrieges.
Nachdem Hanse Davion "Der Fuchs" durch Listen und seine Geheimagenten wichtige militärische Informationen erlangt hatte, hatte die Konföderation Capella die Hauptlast des Angriffs zu tragen. Diese verlor 37 Systeme. Das Draconis-Kombinat verlor 53 Systeme, konnte aber seinerseits 15 dazugewinnen. Theodore Kurita, der Thronfolger des Kombinats, war sogar mit den Vorbereitungen eines großausgelegten Gegenangriffs beschäftigt, als der Krieg plötzlich endete. 3030 erklärten Hanse Davion und Katrina Steiner Sieg und Waffenstillstand, als sie ihre Kriegsziele weitgehend erreicht hatten. Die Gründe wahren die unter der Kriegslast zusammenbrechende Wirtschaft der Vereinigten Sonnen und die ständig an Einfluß gewinnenden Skye-Föderation-Separatisten des Lyranischen Commonwealth. Die Liga Freier Welten überstand den Krieg relativ unbeschadet und verlor nur 14 Systeme.


Kleinkriege (3031 bis 3048)

Unmittelbar nach Kriegsende begann die erfolgreiche Vereinigung zum Vereinigten Commonwealth, sowohl militärische als auch sozial. In beiden Fällen nahm man die Vereinigten Sonnen zum Vorbild. Jedoch lief es nicht ganz so reibungslos ab. Am 13. März 3034 erklärten sich die vom Draconis-Kombinat eroberten Gebiete als Freie Republik Rasalhaag unabhängig. Der neue Staat wurde sofort von ComStar und Draconis-Kombinat anerkannt, und Haus Kurita zog sich aus dem größten Teil des ihm noch verbliebenen Militärdistrikts Rasalhaag zurück, eine Politik, die es Archon Katrina Steiner unmöglich machte, ihren Anspruch auf die in den proklamierten Grenzen der Republik liegenden Welten aufrechtzuerhalten. Trotzdem verlief die Staatsgründung blutig, da zahlreiche draconische Truppen sich weigerten, dem Abzugbefehl Folge zu leisten. Es kam zu den sogenannten "Ronin-Kriegen", zwschen den von Haus Kurita verstoßenen Einheiten auf der einen und der neugegründeten Rasalhaager KungsArme und loyalen VSDK-Truppen (Vereinigte Soldaten des Draconis-Kombinats) auf der anderen Seite. Die Auseinandersetzungen endeten erst im Dezember 3035 und hinterließen in der Kultur des neugegründeten Staates durch die als Verrat empfundene Weigerung zahlreicher Söldnereinheiten, ihren Arbeitgebern über explizite vertragliche Verplichtungen hinaus zu Hilfe zu kommen, einen bitteren Nachgeschmack, der zu allgemeiner Verachtung allen Söldnern gegenüber führte.
3039 griffen die Steiner- und Davion-Einheiten gemeinsam das Kombinat an, was wohl als Fortsetzung des Vierten Nachfolgekrieges gedacht war, im Gegensatz zu diesem aber kläglich scheiterte. ComStar, das in dieser Zeit zu einem wesentlichen militärischen Faktor wurden, hatte nämlich Haus Kurita mit fabrikneuen Sternenbundmechs eigens zu diesem Zweck ausgestattet. Der Orden begann dann auch alle seine Anlagen durch ComGuards zu sichern. Unter Prima Myndo Waterly zerbrach schließlich die Fassade der Neutralität, und ComStars Feindschaft der Inneren Sphäre gegenüber wurde offensichtlich.
In der Liga Freier Welten kam es inzwischen zu einem erbitterten Machtkampf, der damit endete, daß Thomas Marik, der eigentlich aufgrund eines Anschlags tot sein sollte, die Staatsführung übernahm. Dieser übernahm auch gleich die Führung des durch seinen Vorgänger begonnen Feldzugs gegen Andurien, den er 3040 auch mit der Rückeroberung Anduriens beendete.
In der Konföderation Capella kam der Wiederaufbau durch den Krieg erst 3036, nach der Thronbesteigung der neuen Kanzlerin Romano Liao, in Gang, unter deren Herrschaft die Unberechenbarkeit und Paranoia der capellanischen Regierung einen neuen Höhepunkt erreichte.


Clan-Invasion (3049 bis 3052)

Durch das Erstarken der Liga Freier Welten und den Rückschlag des Vereinigten Commonwealth im Krieg von 3039 hatte sich ein neuer Status Quo entwickelt, der 3049 jedoch durch das unerwartete Auftauchen eines neuen, gemeinsamen Feindes ein jähes Ende fand. Aus den Tiefen der Peripherie erschien eine fremdartige Invasionsstreitmacht mit unbekannten neuen Battlemechs bis dahin ungeahnter Leistungskraft, unterstützt von riesenhaften gepanzerten Infanteristen, die zunächst wie fremdartige Monster anmuteten.
In kürzester Zeit eroberten diese Angreifer, die sich als "Clans" bezeichneten und die Innere Sphäre nicht nur durch ihre Maschinen, sondern auch durch ihre Angewohnheit überraschten, jeden Angriff mit einer Frage nach der Stärke der Verteidiger einer Welt anzukündigen, ein System um das andere. Die Invasoren griffen über die lyranischen, Rasalhaager und draconischen Grenzen zur Peripherie an, und vernichteten in ihrem scheinbar unaufhaltsamen Vormarsch eine Einheit der Inneren Sphäre nach der anderen, unter anderem berühmte Truppen wie Winfields Regiment, die 17. Skye Rangers oder die gesamte 12. Sternengarde.
Im Laufe der Zeit wurde insbesondere durch ComStars Präzentor Martialum Focht, der im Auftrag der Prima mit den Invasoren Kontakt aufnahm, näheres über die Eindringlinge bekannt. Es handelte sich um die Nachfahren der Sternenbundarmee General Kerenskys, die jenseits der Peripherie eine neue Heimat gefunden und dort, isoliert vom Rest der Menschheit, eine faschistische Kastengesellschaft aufgebaut hatten, die den perfekten Krieger zum Ideal erhoben und zum Erreichen dieses Ideals ein gewaltiges Menschenzuchtprogramm eingerichtet hatte. Ein Ergebnis dieser durch Genmanipulation unterstützten Züchtung waren die Elementare, die über zwei Meter großen, muskelbepackten Infanteristen der Clans, die in ihren schwerbewaffneten Gefechstpanzern selbst Mechpiloten das Fürchten lehrten.
Offensichtlich gab es eine ganze Reihe von Clans, von denen jedoch zunächst nur vier an der Invasion beteiligt waren: die Jadefalken, die Wölfe, die Geisterbären und die Nebelparder. Von diesen zeichneten sich die letzteren durch besondere Brutalität aus, die ihren Höhepunkt in der völligen Auslöschung der Großstadt Kobe auf Turtle Bay erreichte. Die größten Erfolge erzielte jedoch der Wolfsclan, der neben Phelan Kell von der Elite-Söldnereinheit Kell Hounds, der 3049 gefangen und in den Clan adoptiert worden war, auf eine Kennerin der Inneren Sphäre zurückgreifen konnte: Natascha Kerensky, die Schwarze Witwe.
Wolfs Dragoner, jene 3005 auf geheimnisvolle Weise aus der Peripherie aufgetauchte Söldnertruppe, erwies sich als eine vom Wolfsclan entsandte Kundschaftereinheit, die sich jedoch inzwischen gegen die Invasion und die Clanangreifer gestellt hatte und nun die Organisation einer gemeinsamen Front gegen die Invasoren in Angriff nahm. Bei einem Versuch, auf einer Sitzung aller Hausfürsten auf der Dragonerwelt Outreach eine solche Allianz zu schmieden, scheiterten sie jedoch. Während das Vereinigte Commonwealth und das Draconis-Kombinat als direkt betroffene Nationen ihre Erbfeindschaft hintanstellten und zu einer Zusammenarbeit bereit waren, verweigerte Haus Liao jede Mithilfe gegen die Clans und Generalhauptmann Thomas Marik ließ sich erst durch einen Erpressung dazu umstimmen, die Fabriken seines Reiches für die Ausrüstung der Verteidiger einzusetzen. Im Gegenzug wurde sein schwer leukämiekranker Sohn und Thronfolger Joshua zur Behandlung an das medizinische Institut des NAIW (New Avalon Institut der Wissenschaften) auf New Avalon verbracht.
Es stellte sich auch heraus, daß es innerhalb der Clans einen Bruch zwischen den Fraktionen der "Bewahrer" und der "Kreuzritter" gab. Während die Bewahrer den Schutz der Inneren Sphäre als ihre Aufgabe ansahen und der Invasion ablehnend gegenüberstanden, betrachteten die Kreuzritter die Nachfolgerstaaten als moralisch verkommen, die nicht genmanipulierten und zuchtverlesenen Bewohner der Inneren Sphäre als Untermenschen und die Clans als Vollstreckungshilfen des Schicksals mit der heiligen Aufgabe, einen neuen Sternenbund nach ihrem Vorbild zu erichten.
In einem klugen Schachzug wählten die Kreuzritter 3050 den Bewahrer Ulric Kerensky von den Wölfen zum neuen ilKahn oder obersten Heerführer und zwangen ihn so, sich an die Spitze der Invasion zu stellen. In dem Versuch, Terra, das Ziel der Invasion, als erster Clan zu erreichen und durch die damit verbundene Vormachtstellung Exzesse zu verhindern, stießen die Wölfe mit besonderer Geschwindigkeit in die Innere Sphäre vor, was die übrigen Invasoren zwang, die Untersützung durch andere Clans zu akzeptieren, um nicht völlig ins Hintertreffen zu geraten. Dadurch wurden die Jadefalken durch die Stahlvipern und die Nebelparder durch die Novakatzen verstärkt, in beiden Fällen traditionelle Rivalen dieser Clans.
Trotz gelegentlicher Erfolge der Inneren Sphäre wie auf Twycross im Vereinigten Commonwealth oder auf Wolcott im Draconis-Kombinat schien der Vormarsch der Invasoren unaufhaltsam. Selbst Luthien, die Zentralwelt des Draconis-Kombinats, wurde im Januar 3052 Ziel eines Clan-Angriffs, der nur durch Mithilfe der Söldnereinheiten Wolfs Dragoner und Kell Hounds kurz vor Imperial City zurückgeschlagen werden konnte. ComStar diente sich unter Prima Myndo Waterly den Clan-Invasoren in dem Irrglauben, sie für die Zwecke des Ordens manipulieren zu können, als Verwalter für die eroberten Gebiete an, was seine Glaubwürdigkeit bei den Nachfoglerstaaten noch weiter unterminierte. Erst, als kein Zweifel mehr daran bestand, daß Terra selbst Ziel der Invasion war, gestattete die Prima den Einsatz der ComGuards gegen die Clans, und Anastasius Focht handelte mit ilKhan Ulric Kerensky eine Entscheidungsschlacht auf dem Planeten Tukayyid aus, bei der die gesamten ComGuards auf die geballte Macht der Clans trafen, zu denen sich inzwischen als Helfer für die Geisterbären auch die Diamanthaie gesellt hatten, ein Clan, dessen Auftauchen zunächst für eine gewisse Verwirrung sorgte, da er bisher noch nie erwähnt worden war. (Später wurde bekannt, daß es sich um den Seefuchsclan handelte, der aus unbekannten Gründen seinen Namen geändert hatte).
In der Schlacht von Tukayyid gelang es den ComGuards im Mai 3052, die Clans zu stoppen. Entsprechend der zuvor ausgehandelten Bedingungen führte dies zu einem fünfzehnjährigen Waffenstillstand, der den Clans ein weiteres Vorrücken in Richtung Terra verbot. Ein gleichzeitig von Prima Waterly in Gang gesetzter Plan, durch Rebellionen in den Clan-Besatzungszonen und eine Kommunikationsblockade der gesamten Inneren Sphäre eine ComStar-Theokratie zu errichten, schlug in beiden Teilen fehl. In den Besatzungszonen, weil die Clans ComStar von Beginn an nicht vertraut hatten, und in der Inneren Sphäre, weil Prima Sharilar Mori von Dieron, die einzige Vertraute der Prima, Theodore Kurita eine Warnung zukommen ließ, die dieser an Hanse Davion weitergab. Dies führte statt, wie von der Prima geplant, zur Machtübernahme ComStars zum Verlust zahlreicher HPG-Stationen in Draconis-Kombinat und Vereinigten Commonwealth an die Hausregierungen, die die Anlagen besetzten und unter eigener Regie weiterführten. Präzentor Martialum Focht beendete bei seiner Rückkehr nach Terra die Herrschaft der Prima Myndo Waterly durch einen Nadlerschuß und übernahm zusammen mit Sharilar Mori die Leitung des Ordens.


Zerfall des Vereinigten Commonwealth (3053 +)

Die neue Prima Sharilar Mori und Anastasius Focht leiteten eine umfassende Reformation ComStars ein, die den Orden seiner mystizistischen Verbrämungen entkleidete und ihn wieder zu den Anfängen als Dienstleistungsorganisation zuückführte. Diese Veränderungen hatten erwartungsgemäß erheblichen Aufruhr innerhalb des Ordens zufolge, der sich vor allem um die ehemalige Präzentorin Atreus, Demona Aziz, gruppierte. Die nicht reformationswilligen ComStar-Mitglieder, darunter ein Großteil des ComStar-Geheimdienstes ROM und der ComGuards, bildeten eine eigene Organisation namens "Blakes Wort", die sich in die Liga Freier Welten zurückzog, wo sie vom ehemaligen ComStar-Mitglied Thomas Marik mit offenen Armen empfangen wurde. Durch dieses Schisma operierten plötzlich mehrere konkurrierende und einander durchaus nicht freundlich gesinnte Kommunikationsnetze in der Inneren Sphäre: ComStar, Blakes Wort und in den Besatzungsgebieten der Clans deren eigene militärischen HPG-Netze.
Politisch trat in dieser Zeit endgültig eine neue Generation von Führern die Macht in der Inneren Sphäre an. Der Tod Koordinator Takashi Kuritas und Kanzlerin Romano Liaos hatte deren Söhne Theodore und Sun-Tzu ins Amt gehoben, und ein Bombenattentat auf Archon Melissa Steiner-Davion zwang deren ältesten Sohn Victor früher als ihm lieb war, den Thron des Archon-Prinzen zu besteigen. Diese Regierungsübernahme erwies sich allerdings als Anfang vom Ende des Vereinigten Commonwealth. Durch Victors stark den Traditionen Haus Davions zuneigender Natur, ein für Lyraner äußerst brüskierendes öffentliches Auftreten und die geschickten Intrigen seiner Schwester Katherine, die diese Schwächen ausnutzte und sich als Champion der lyranischen Distrikte etablierte, kam es zu einer wachsenden Polarisierung zwischen den beiden Teilen des Reiches.
Beobachtern war schon lange klar gewesen, daß ein Bruch angesichts der teilweise diametral gegensätzlichen Traditionen beider Reichsteile auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet früher oder später kaum vermeidbar war, und im Jahre 3057 kam es schließlich zur offenen Spaltung des Reiches, als Katherine Steiner-Davion, die kurz zuvor den Namen ihrer vom Volk geliebten Großmutter Katrina angenommen hatte, das Gebiet des ehemaligen Lyranischen Commonwealth unter dem Namen Lyranische Allianz aus dem Reichsverband löste.
Anlaß dieser Aktion war die Kriegserklärung von Generalhauptmann Thomas Marik an das Vereinigte Commonwealth, nachdem sich herausgestellt hatte, daß Thomas' Sohn Joshua im New Avalon-Institut der Wissenschaften verstorben und durch einen Doppelgänger ersetzt worden war. Thomas Marik, der in der Zwischenzeit eine Allianz mit dem capellanischen Kanzler Sun-Tzu eingegangen war, die auch dessen Verlobung mit Thomas' verbliebener Erbin, seiner Tochter Isis Marik, beinhaltete, nutzte diese Gelgenheit, sämtliche im 4. Nachfolgekrieg an Steiner und Davion verlorenen Systeme zurückzuerobern. Die Tatsache, daß Victor Davion erst kurz zuvor die ehemaligen Marik-Systeme der seinem Kommando unterstellten Mark Sarna angegliedert hatte, um sie dem Einfluß seiner Schwester zu entziehen, gestattete dieser, sich und ihre Hälfte des Reiches für neutral zu erklären und dem Kriege zu entziehen - unter Mitnahme aller lyranischen Einheiten und eines Großteils der Commonwealth-Sprungschiff-Flotte, was ihrem Bruder die Gegenwehr gegen die Marik-Offensive extrem schwermachte.
Dies galt insbesondere, da Sun-Tzu Liao die Gelegenheit nutzte, um, unterstützt von Söldnereinheiten in den Diensten der Liga Freier Welten, einen Vorstoß in die Mark Sarna zu unternehmen, mit dem Ziel, diese ehemaligen capellanischen Sektoren zurückzuerobern. Trotz erheblicher Erfolge der Liao-Truppen gelang dies jedoch nur teilweise. Der Rest der Mark Sarna zerbrach unter dem Ansturm in eine Ansammlung umstrittener Systeme, die zum Teil eigene kleine Beistandspakte bildeten, und deren Loyalität sie mit dem kosmischen Wind mal hierhin, mal dorthin orientierte. Die Folge war ein Gebiet nicht klar erkennbarer polititscher Zuordnung, das schnell als die Chaos-Marken bekannt wurden.
Im Draconis-Kombinat war Koordinator Theodore Kurita weit stärker an der Verteidigung gegen die Clan-Bedrohung interessiert als an politischen Winkelzügen innerhalb der Freien Inneren Sphäre. Insbesondere kooperierte er in einem geheimen Forschungsunternehmen mit ComStars Explorercorps, um die Heimatwelten der Clans zu finden und in einer Gegeninvasion den Krieg zum Feind zu tragen. Seine einzige Beteiligung an den Geschehnissen des Jahres 3057 in der Inneren Sphäre bestand in der durch Victor Davion und ComStar stillschweigend geduldeten Besetzung der Haus Steiner verbliebenen draconischen Gebietsgewinne durch Kurita-"Friedenstruppen".
Die Geschehnisse in den von den Clans besetzten Gebieten gaben den Befürchtungen des Koordinators Recht. Nachdem ein von Clan Jade Falke unternommener Versuch, durch eine getarnte Provokation den Waffenstillstand zum Zusammenbruch zu bringen, an einer Zusammenarbeit der Kell Hounds und des Wolfsclans gescheitert war, gelang es den Jade Falken 3057, ilKhan Ulric Kerensky abzusetzen und die Bewahrerfraktion der Wölfe aus dem Clangebiet zu vertreiben. Die verbliebenen Wölfe, alle Kreuzritter, formten den neugegründeten Clan der Jade Wölfe, und Khan Elias Crichell von den Jade Falken übernahm das Amt des ilKhans - eine für die Freie Innere Sphäre nichts Gutes verheißende Entwicklung, auch wenn es den Wölfen vor ihrer Vertreibung gelungen war, die Jade Falken so stark zu schwächen, daß eine Wiederaufnahme der Invasion diesen auf mehrere Jahre nicht möglich sein würde. Die verbliebenen Wölfe unter Khan Phelan Kell zogen sich zu den Kell Hounds in den lyranischen Raum zurück, wo Oberst Morgan Kell in einer direkten Herausforderung an Archon Katrina Steiner die Bildung des Arc-Royal-Defensivkordons erklärte, eines unter seinem Befehl stehenden Raumsektors entlang der Jade Falken-Grenze.
Durch die so entstandene politische Konstellation sind für die Freie Innere Sphäre ebenso wie für den Clan-Besatzungsraum Vorhersagen kaum noch möglich. Zu sehr befindet sich die gesamte Situation im Fluß. Nicht einmal ComStars Position auf Terra ist noch sicher, und Hinweise darauf, daß Thomas Marik selbst ein Doppelgänger ist, verstärken die Unsicherheit noch weiter.




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